Prozess wegen Mordversuchs
Attacke mit Aschenbecher – 17 Jahre Haft für Mann
Versuchter Mord, Widerstand gegen die Staatsgewalt, schwere Körperverletzung: Ein 25-Jähriger, zehnfach vorbestraft, stand erneut vor Gericht.
Im Zuge der Flüchtlingswelle war Sayed S. (25) 2015 von Afghanistan alleine nach Österreich gekommen, hier wurde er schnell straffällig: Zwischen November 2016 und Ende 2022 wurde er u.a. wegen Gewaltdelikten, gefährlicher Drohung, Vermögens- und Suchtgiftdelikten zu Haftstrafen verurteilt – zuletzt fasste er Ende 2022 zwei Jahre Haft wegen einer schweren Körperverletzung aus.
Mit Glasaschenbecher Mithäftling attackiert
Am Dienstag wurde der Afghane in Begleitung von drei Justizwachebeamten in Handschellen erneut in Wr. Neustadt vors Gericht geführt. Hauptvorwurf laut Anklage: Am 19. Dezember 2023 soll der 25-Jährige (Verteidiger: Dietmar Krammer) im Zuge eines Streits einen Glasaschenbecher genommen, diesen mit voller Wucht gegen den Hinterkopf eines Mitinsassen geschlagen haben.
Fünf verletzte Justizwachebeamte
Mit einer scharfkantigen Scherbe soll er seinem Kontrahenten noch mehrere Stiche im Hals-Nackenbereich versetzt haben, bis Justizwachebeamte einschreiten konnten. Auch mit den Beamten krachte Sayed S. immer wieder aneinander, verletzte insgesamt fünf im Häfen.
Beim Prozess gab sich der Angeklagte mit laut Gutachten "kombinierter Persönlichkeitsstörung" uneinsichtig: "Allah hat mich als klugen, feinen Mann geschaffen." Das Urteil am frühen Dienstagabend: 17 Jahre Haft und Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Die Verteidigung meldete volle Berufung an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.