Firma will AKW hochfahren

Atomkraft-Comeback? Österreichs Nuklear-Gegner in Sorge

In unserem nördlichen Nachbarland droht eine Reaktivierung abgedrehter Atomkraftwerke. Der deutsche Nuklear-Dienstleister Nukem will 6 AKW hochfahren.
Bernd Watzka
06.03.2025, 11:59

Der deutsche AKW-Dienstleister Nukem ist sicher: Die sechs AKW, die als (vorläufig) letzte 2021 und 2023 vom Netz gingen, können bis spätestens 2030 wieder hochgefahren werden. "Wenn es eine politische Entscheidung dafür gibt, kann Deutschland schon ab 2030 von günstigem und sicherem Strom profitieren", so Nukem-Chef Thomas Seipolt zur "Bild"-Zeitung.

Reaktoren am Ende ihrer Laufzeit

Die Aufregung unter heimischen AKW-Gegnern ist entsprechend groß: "Diese Reaktoren wurden alle zwischen 1985 und 1989 in Betrieb genommen. Bei ihrer erneuten Inbetriebnahme bis 'spätestens" 2030 wären sie also am oder über dem Ende ihrer 40-jährigen Laufzeit", warnt Herbert Stoiber von der Anti-AKW-Gruppe atomstopp_atomkraftfrei leben! 

"Selbst die ehemaligen Betreiberkonzerne halten eine Wiederinbetriebnahme aus gutem Grund für ausgeschlossen", so der Atomkraftgegner aus Oberösterreich zur "Heute".

Nukem will "ausrangierte" AKW wieder einschalten

Trotz des hohen Alters der Reaktoren wolle Nukem, "ein bis 2024 in russischen Händen befindliches und nach einer Insolvenz von Japanern übernommenes deutsches Nuklearunternehmen" die Alt-AKW wieder in Stand setzen, warnt Stoiber.

Die Reaktivierung solle bis zu 3 Milliarden Euro je Kraftwerk kosten. 2005 wurde in Finnland für 3 Milliarden Euro ein neues AKW versprochen – dass dieses letztlich das Vierfache gekostet hat, steht auf einem anderen Blatt", so Stoiber. Nun wolle man "ausrangierte, alte AKW zu horrenden Preisen" wieder einschalten.

Friedrich Merz will Rückkehr zur Atomkraft

Der voraussichtliche neue deutsche Kanzler Friedrich Merz hat sich bereits vor der Wahl für eine Rückkehr zur Atomkraft in Deutschland ausgesprochen. Er möchte stillgelegte Atomkraftwerke wieder in Betrieb nehmen, um die Energieversorgung zu sichern.

AKW-Ausstieg für Energiekonzerne "unumkehrbar"

Die ehemaligen Betreiber-Konzerne der deutschen Atomkraftwerke schlossen eine Rückkehr zur Atomkraft (bisher) aus. Der Rückbau der Kraftwerke sei so weit fortgeschritten, dass er praktisch "unumkehrbar" sei. Auch der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hält den Atomausstieg für "unumkehrbar".

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 06.03.2025, 14:23, 06.03.2025, 11:59
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