Stadtchef stößt vor

Asyl-Ansage: Ludwig will Regeln für Flüchtlinge ändern

Der Familiennachzug von Geflüchteten wird immer mehr zur Belastung. Wiens Bürgermeister Ludwig schlägt nun vor, die entsprechenden Regeln zu ändern.

Newsdesk Heute
Asyl-Ansage: Ludwig will Regeln für Flüchtlinge ändern
Wiens Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Ludwig bietet an, die Polizei für Wien zu übernehmen.
Sabine Hertel

Drei Wochen vor der Nationalratswahl nimmt die Debatte um Asyl und die Zusammenführung von Familien hierzulande weiter Fahrt auf. Kürzlich schlugen die Wiener Grünen Alarm: Ein Drittel aller Erstklässler in der Bundeshauptstadt könne dem Unterricht aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht folgen.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) schlägt nun vor, die Regeln beim Familiennachzug von Flüchtlingen ändern, wie er in einem Interview mit der "Presse" kundtat. Ludwig betonte zwar, dass es juristisch nur schwer möglich sei, das Recht auf Familiennachzug einzuschränken. Eine konkrete Möglichkeit sieht der Wiener SPÖ-Chef aber doch.

"Zusammenführung anders staffeln"

Laut Ludwig wäre es aber möglich, die Zusammenführung "anders zu staffeln". Damit hätte man nicht mit einem Schlag so viele zusätzliche Kinder, die auch besondere Betreuung im Bereich des Spracherwerbs und der Integration erfordern, zu betreuen. Der 63-Jährige gab zu, dass die Integration von Geflüchteten in verschiedenen Segmenten eine Herausforderung sei, "egal ob Wohnraumbeschaffung oder pädagogischer Bereich".

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im "Heute"-Sommergespräch:

Ludwig will hier auch die anderen Bundesländer stärker miteinzubeziehen. Allerdings würden Änderungen bei Familiennachzug vor allem die Stadt Wien entlasten, wo Statistiken zufolge drei Viertel aller anerkannten Asyl- und Schutzberechtigten leben.

Laut aktuellen Statistiken stellen Kinder bis sieben Jahre derzeit die größte Asylwerber-Gruppe. Im ersten Quartal kam knapp ein Drittel der Asylanträge von Kindern bis sieben Jahre. Rund 53 Prozent der Antragssteller sind nicht älter als 18. Das führt vor allem im Schulbereich aufgrund nötiger Plätze zu Problemen. Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) beklagte, dass rund 17.800 Schüler – sogenannte "außerordentliche Schüler" – dem Schulunterricht nicht folgen können. Die Kinder, die jetzt nach Wien kommen, haben laut Wiederkehr nicht nur mangelnde Deutschkenntnisse, sondern verfügen generell auch über wenig Schulbildung.

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    Linz AG / fotokerschi.at

    Auf den Punkt gebracht

    • Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) schlägt vor, die Regeln für den Familiennachzug von Geflüchteten zu ändern, um die Belastung durch zusätzliche Kinder, die besondere Betreuung benötigen, zu verringern
    • Er betont, dass eine Staffelung der Zusammenführung helfen könnte, und fordert auch die anderen Bundesländer auf, sich stärker zu engagieren, um die Stadt Wien zu entlasten
    red
    Akt.