Vorbild Schweiz
Assinger über ÖSV: "Umdenken muss stattfinden"
Bei den letzten Rennen zeigte die Leistungskurve des ÖSV nach oben. Für Armin Assinger ist das aber zu wenig.
Die ÖSV-Stars Vincent Kriechmayr und Stephanie Venier standen bei den letzten Rennen in Kvitfjell und Crans Montana im Ski-Weltcup ganz oben. Gerade der Podedstplatz bei den Herren in der Abfahrt durch Kriechmayr war bitter nötig. Für den TV-Experten Armin Assinger sind die Probleme des ÖSV damit aber noch lange nicht gelöst.
Bei "Sport und Talk aus dem Hangar-7" bei ServusTV brachte der ehemalige Skifahrer Vorschläge ein, nahm die Schweiz als Beispiel: "Nach dem Motto, die besten Trainer zu den Jungen, arbeiten anscheinend die Schweizer besser, als wir hier arbeiten. Da muss ein Umdenken im Verband stattfinden."
Der vierfache Rennsieger im Weltcup meinte: "Das hinten nach, hinter Vincent Kriechmayr, ist schon etwas, was zum Nachdenken anregt."
"Talente gut leiten"
Der Umgang mit dem Nachwuchs sei dabei essenziell: "Es ist umso wichtiger, dass man die Talente, die wir zweifellos haben, gut leitet. Nicht dass sie mit 15 oder 16 schon das erste Kreuzband haben, mit 20 das zweite und dann sagt man, es gibt auch noch ein Leben nach dem Sport."
Und weiter: "Das Heranführen mit einer guten Psychologie dahinter, mit einem Zuckerbrot, welches notwendig ist, aber schon mit einem Antreiben auch. Nicht nur Work-Life-Balance."
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
Strukturen schärfen
Auch ÖSV-Sportchef Herbert Mandl schlägt in die gleiche Kerbe: "Unsere Strukturen wurden jahrelang international beneidet. Jetzt geht es darum, diese Strukturen wieder zu schärfen und wahrzunehmen, was alle Institutionen zu tun haben."
Der 62-Jährige stellt aber klar: "Man kann nicht in einer Saison oder im Handumdrehen Läufer herauszaubern, die wieder ganz an der Spitze mitfahren."
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
Neben dem Nachwuchs sind laut Mandl die Trainingsmöglichkeiten entscheidend. In Österreich sei es schwer, gute Trainingsmöglichkeiten für die Skiklubs zu stellen. "Was wir aufgreifen müssen, sind die Trainingsstätten. Wir waren immer auf das Goodwill der Seilbahnen angewiesen. Auch für die Vereine, wo sie fahren können. Da brauchen wir Sportstätten, um unseren Sport ausüben zu können."