Welt
Assange wehrt sich weiter gegen seine Auslieferung
Wikileaks-Gründer Julian Assange kämpft vor Gericht gegen seine Auslieferung an die USA. Am Montag reichte er einen formellen Antrag ein.
Wikileaks-Gründer Julian Assange kämpft vor Gericht in Großbritannien gegen seine Auslieferung an die USA. Er erschien am Montag zu einer Anhörung am Strafgerichtshof Old Bailey und wehrte sich formell gegen die von den Vereinigten Staaten beantragte Überstellung. Vor der Anhörung waren Dutzende Unterstützer Assanges vor dem Gericht zusammengekommen, darunter seine Partnerin Stella Morris und die Modedesignerin Vivienne Westwood.
175 Jahre Haft drohen
In den USA ist der 49-jährige Australier der Spionage und des Computermissbrauchs in 18 Punkten angeklagt, weil Wikileaks geheime US-Militärdokumente veröffentlicht hat. Als maximale Haftstrafe drohen Assange 175 Jahre.
Die US-Behörden werfen ihm unter anderem vor, sich mit der Geheimdienstlerin Chelsea Manning abgesprochen zu haben, um einen Pentagon-Computer zu hacken und Hunderttausende geheime Dokumente über die Kriege im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen.
Kundgebungen für Julian Assange
Assanges Anwälte haben die Anklage als politisch motiviert kritisiert sowie als Machtmissbrauch, der die Pressefreiheit einschränken und Journalisten weltweit gefährden werde. Journalistenverbände und Menschenrechtsgruppen haben Großbritannien aufgefordert, den Auslieferungsantrag abzulehnen.
Die Anhörungen werden bis Anfang Oktober dauern. Den Erwartungen nach wird Bezirksrichterin Vanessa Baraitser Wochen oder sogar Monate benötigen, um ein Urteil zu finden. Danach ist eine Berufung der Verliererseite wahrscheinlich.