Das will der WK-Präsident

"Asozial" – kein Geld am ersten Tag des Krankenstands

Der Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg erklärte, dass es keine Bezahlung am ersten Tag des Krankenstands geben soll.

Lukas Leitner
"Asozial" – kein Geld am ersten Tag des Krankenstands
FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch kritisiert die Pläne des Wirtschaftskammer-Präsidenten Salzburg.
Picturedesk; "Heute"-Collage

Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg, ortet in Österreich eine massive Fehlentwicklung. "So viele Krankenstände wie in den vergangenen Jahren habe ich in vier Jahrzehnten als Arbeitgeber nicht erlebt", sagte er und erklärte dabei, dass die Krankenstände während der Corona-Pandemie in die Höhe geschossen seien, und dann nicht wieder hinuntergingen.

Ersten Krankenstandstag nicht bezahlen

Die aktuelle Statistik der Sozialversicherungen untermauert dabei seine Aussage. 12,9 Krankenstandtage pro Erwerbstätigen gab es im Jahr 2023 in Salzburg und das ist dabei die niedrigste Quote aller Bundesländer. Zum Vergleich: 2021 war der Wert laut Wifo bei 10,8 Tagen.

Deshalb hat Buchmüller nun einen konkreten Vorschlag: Für den ersten Tag im Krankenstand soll es kein Geld mehr geben – Arbeitsunfälle ausgenommen. "Das wäre ein sozial verträglicher Ansatz, der helfen würde, Kurzzeitkrankenstände erheblich zu reduzieren und Missbrauch zu verhindern. In Schweden wird das schon länger so gemacht", betonte er dabei.

"Politisch asozial"

Diese Idee stößt aber nicht nur bei der Arbeiterkammer und der Österreichischen Gesundheitskasse auf strikte Ablehnung, sondern auch bei der FPÖ. Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch nannte das Vorhaben nicht einen "sozial verträglichen Ansatz" – wie Buchmüller – sondern "politisch asozial".

"Diese Forderung ist ungeheuerlich, leider aber typisch für die ÖVP und ihre Freunderln in den Kammern, denen es nur um die Profitmaximierung ihrer Großindustriellen geht", monierte die Sozialsprecherin weiter.

"Kaltschnäuzigkeit nicht zu überbieten"

Die Schuld an dem Anstieg bei den Krankentagen gibt sie dabei dem Druck der schwarz-grünen Bundesregierung. Denn zu keiner Zeit wären die Arbeitsbedingungen und die Gesundheitsvorsorge schlechter als heute gewesen, so die Freiheitliche.

Außerdem sei niemand freiwillig krank und "gerade der erste Krankenstandtag ist mit Arztbesuchen und Wegen verbunden. Hier einen Generalverdacht des Sozialbetrugs zu unterstellen, ist an Kaltschnäuzigkeit nicht zu überbieten. Es obliegt noch immer der Gesundheitskasse (ÖGK), einen allfälligen Missbrauch zu kontrollieren und aufzudecken und ganz sicher nicht einem schwarzen Kämmerer im Auftrag der Großindustrie", sagte Belakowitsch abschließend.

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