Auffälliger Pizzeria-Chef
"Arisches Gourmet-Festival": Keine Strafe für Wut-Wirt
Der Kärntner wollte bereits "Araber, Veganer, Hippies und Ökos" aus seinem Lokal aussperren. Nun wurde wegen Wiederbetätigung gegen ihn ermittelt.
Die Pizzeria von Stefan L. liegt idyllisch am Ortsrand von Millstatt (Ktn.), direkt an der Abfahrt zum Millstätter See. Seine Pizzen sollen hervorragend sein. Doch nicht alles, was der Wirt von sich gibt, ist geschmackvoll. So lud er im Dezember 2023 in einem Insta-Posting zu einem "Arischen Gourmet Festival". Der vorbelastete Begriff stieß nicht nur Gästen übel auf – der Verfassungsschutz leitete Ermittlungen wegen Wiederbetätigung und Verhetzung ein.
"Bedeutung nicht gekannt"
Der Wirt ruderte daraufhin zurück: Er habe nicht gewusst, was der Begriff genau bedeutet, habe diesen erst googeln müssen, verteidigte er sich in der "Kleinen Zeitung". Er sei "pro Israel" und entschuldige sich "bei jedem Juden, den ich damit beleidigt habe". Araber wolle er aber weiterhin nicht in seiner Gaststätte haben. Mit "arisch" habe nicht die Herkunft seiner Gäste, sondern Produkte aus der Region gemeint.
"Kein Vorsatz"
Die Ermittlungen der Staatsschützer wurden laut "Kleine" schon im März 2024 eingestellt. Man konnte dem Wirt "keinen Wiederbetätigungsvorsatz nachweisen", so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt in dem Bericht.
"Nur für Österreicher geöffnet"
Der Kärntner Pizzeria-Chef fiel schon mehrmals wegen Diskriminierung auf. "Heute nur für Österreicher geöffnet", verkündete ein Schild schon vor längerer Zeit vor seinem Lokal. Im Vorjahr kündigte der Wirt an, keine "Araber, Veganer, Hippies und Ökos", mehr bedienen zu wollen. In diesem Fall läuft noch ein Verfahren gegen Stefan L. in Millstatt
Auf den Punkt gebracht
- Der Pizzeria-Chef in Kärnten, Stefan L., wurde wegen des Verdachts der Wiederbetätigung ermittelt, nachdem er zu einem "Arischen Gourmet-Festival" in seinem Lokal eingeladen hatte
- Obwohl die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt hat, ist der Wirt aufgrund früherer diskriminierender Äußerungen weiterhin umstritten