Kultur

Arik Brauer starb im Alter von 92 Jahren

Der österreichische Künstler, Maler, Bühnenbilder, Liedermacher und Grafiker Arik Brauer starb am Sonntagabend im Beisein seiner Familie.

Rene Findenig
Teilen
Arik Brauer bei der Ausstellungseröffnung "Arik Brauer und die Bibel. Zum 80. Geburtstag".
Arik Brauer bei der Ausstellungseröffnung "Arik Brauer und die Bibel. Zum 80. Geburtstag".
Alexander Tuma / picturedesk.com

Arik Brauer ist Sonntagabend im Kreise seiner Familie verstorben. Der 92-Jährige galt als Universalkünstler, war als Maler, Bühnenbilder, Liedermacher und Grafiker tätig. Seine Familie gab seinen Tod der APA bekannt. "Ich war so glücklich mit meiner Frau, mit meiner Familie, mit meiner Kunst und meinem Wienerwald. Aber es gibt eine Zeit, da lebt man, und es gibt zwei Ewigkeiten da existiert man nicht", sollen seine letzten Worte gewesen sein.

Arik Brauer wurde am 4. Jänner 1929 in Wien als Erich Brauer und Sohn einer russisch-jüdischen Familie geboren. Er selbst überlebte den Nationalsozialismus und den Holocaust in einem Versteck, sein Vater starb in einem Konzentrationslager der Nazis. Mit 16 Jahren kam Brauer an die Akademie der bildenden Künste in Wien und schloss dort sein Studium ab. Danach wurde er Weltreisender – vor allem Eindrücke aus dem Orient prägten später seine Werke.

Ein Urvater des Austropop

Nachdem Brauer mit seiner Frau Naomi nach Paris zog, kam der künstlerische Erfolg mit Ausstellungen, bevor Brauer 1964 wieder nach Wien zurückkehrte und der "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" folgte. Einige Jahre später wurde Brauer auch musikalisch berühmt, legte mit Liedern wie "Sie ham a Haus baut" den Grundstein für den späteren Austropop. "Einige davon wurden richtige Volkslieder, die man beim Heurigen oder auf einer Schutzhütte singen hört. Darauf bin ich stolz", sagte Brauer in einem Interview.

Vielfach ausgezeichneter Künstler

Als Bühnenbilder machte sich Brauer etwa 1975 bei "Die Zauberflöte" an der Pariser Oper einen Namen. Der auch von der Architektur sehr begeisterte Brauer gestaltete schließlich 1993 auch das "Brauer-Haus" in der Gumpendorfer Straße in Wien. 1997 legte er seinen Posten als Professor an der Wiener Akademie der bildenden Künste nieder. Seine Werke wurden zu seinem 85. Geburtstag im Leopold Museum bei der Schau "Gesamt.Kunst.Werk" ausgestellt.

Brauer war laut APA Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes 1. Klasse, des Preises der Stadt Wien für Malerei und der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold. 2015 bekam er den "Amadeus Award" für sein Lebenswerk verliehen, 2018 das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich. 2019 machte Brauer mit einer flammenden Rede für Demokratie und Menschlichkeit Schlagzeilen: "Wir verteidigen unsere Machtpositionen nicht wie Ziegenböcke mit Beinen und Hörnern und Muskeln im Genick, sondern mit Atombomben. Und so haben wir die Demokratie erfunden."

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
    18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View