"Hat uns nicht informiert"

Arbeiter schickt WhatsApp an Chef und ist 150 Euro los

Ein Leiharbeiter aus Oberösterreich wurde krank, meldete das auch ordnungsgemäß. Am Gehaltszettel hatte er dann trotzdem 150 Euro weniger.

Oberösterreich Heute
Arbeiter schickt WhatsApp an Chef und ist 150 Euro los
Der Arbeiter schickte seinem Vorgesetzten eine WhatsApp, trotzdem wurde ihm Geld abgezogen.
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Ein junger Mann aus Perg in Oberösterreich wurde von einer Leiharbeiterfirma an ein großes Unternehmen in der Region vermittelt. In der Probezeit wurde der Mann aber krank, meldete das rechtzeitig vor Schichtbeginn seinem Vorarbeiter korrekt per WhatsApp.

Als der Perger dann später auf seinen Lohnzettel schaute, bemerkte er, dass ihm einfach 150 Euro abgezogen wurden.

"Der Mann hätte uns über den Krankenstand informieren müssen, was er jedoch nicht getan hat. Darum hat er den Anspruch auf das Entgelt verloren", rechtfertigt sich die Leiharbeitsfirma nach Intervention der Arbeiterkammer Perg.

Leiharbeit ist heute ein fester Bestandteil unseres Arbeitsmarkts und hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Der Anteil von Leiharbeiter:innen in Österreich liegt bei 2,2 Prozent, in Oberösterreich sogar bei 3,3 Prozent. Unser Bundesland ist damit "AKÜ-Spitzenreiter", gefolgt von Kärnten (3,1 Prozent) und der Steiermark (3,0 Prozent). Drei Viertel der Leiharbeit konzentriert sich auf bestimmte Branchen – Gewerbe, Handwerk und Industrie. (Quelle: AK)

Nach einiger Zeit lenkte die Überlasserfirma doch noch ein und überwies dem Leiharbeiter die rund 150 Euro. AK-Präsident Stangl: "In einem Urteil des Obersten Gerichtshofes steht ganz klar, dass es ausreicht, eine Krankmeldung nur an den Beschäftiger zu schicken, und nicht auch noch an die Überlasserfirma. Somit war klar, dass der Leiharbeiter korrekt gehandelt hat."

Monatelang kein Gehalt für Techniker

Auch in einem anderen Fall unterstützte die Arbeiterkammer kürzlich. Rund zwölf Jahre war der Betroffene bei einer Linzer Firma angestellt. Er ließ es sich monatelang gefallen, dass ihm sein Chef kein Gehalt überwies.

Dann platzte ihm der Kragen. Er wandte sich an die Arbeiterkammer und ließ seine Ansprüche nachrechnen. Mit drastischem Ergebnis.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Leiharbeiter aus Oberösterreich verliert 150 Euro, nachdem er krank gemeldet hat und die Leiharbeitsfirma behauptet, er hätte sie nicht über seinen Krankenstand informiert
    • Nach Intervention der Arbeiterkammer erhält er schließlich sein volles Gehalt
    • Die Arbeiterkammer unterstützte auch einen Techniker, der monatelang kein Gehalt erhalten hatte, und half ihm, seine Ansprüche durchzusetzen
    red
    Akt.