Politik

Zurück zur Maske? "Früher, als manche glauben"

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) war am Freitag telefonisch dem Ö1-Morgenjournal zugeschaltet. Er sprach über ein Comeback der Masken.

Heute Redaktion
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Gesundheitsminister Rudolf Anschobern (Grüne)
Gesundheitsminister Rudolf Anschobern (Grüne)
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Mit Stand Donnerstagmittag waren in Österreich 1.315 Menschen aktiv mit dem Coronavirus infiziert. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), der am Freitagvormittag mit Regierungskollegen vor die Presse treten wird ("Heute" berichtet LIVE) war telefonisch dem Ö1-Morgenjournal zugeschaltet. Der Politiker zeigte sich über die aktuelle Gesundheitslage zwar nicht übertrieben besorgt, gestand aber ein: "Regionale Ausbrüche sind jetzt erfolgt, da müssen wir regional gegensteuern." Daher gebe es auch regionale Maßnahmen im Bereich der Masken – man sei nach der großen Öffnungswelle derzeit dabei, "zu stabilisieren".

➤ Angesprochen auf eine Wiedereinführung der Maskenpflicht antwortete der Minister: "Sobald es bundesweit mit den Zahlen nach oben gehen würden, würden wir sofort und rasch zurück zur Maskenpflicht gehen. Das kann sehr kurzfristig verankert werden."

Schutzmasken weiter Thema

Dieser Schritt könne "früher kommen, als manche glauben", stellte Anschober klar. Er appellierte auch an die Eigenverantwortung der Menschen: "Meine Empfehlung geht in Richtung der Bevölkerung. Überall dort, wo es eng wird, Maske mitnehmen und auch verwenden", so Anschober, der weiters klarstellte: "Nicht verpflichtet sein, ist ja kein Verbot." Derzeit gibt es eine Verpflichtung zum Nasen-Mundschutz – wie mehrfach berichtet – etwa in Apotheken, bei Masseuren oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die ÖBB haben angekündigt, Masken-Sünder ab Montag zu strafen. Einige Lebensmittelkonzerne kehren in der Feinkost freiwillig zur Schutzmaske zurück.

"Reduziertes Risikobewusstsein"

Der Grünen-Politiker ortet "ein reduziertes Risikobewusstsein in Teilen der Bevölkerung", was das Coronavirus betrifft. "Es hat offensichtlich eine Fehleinschätzung gegeben. Viele haben geglaubt, die Geschichte ist abgehakt, erledigt." Die neue "Corona-Ampel", die die Infektionslage in den einzelnen Bezirken des Landes anzeigt, werde "helfen, transparent und rasch zu erkennen, in welchen Regionen sieht es gut aus – oder wo haben wir Probleme", so Anschober. "Dann wird es Leitlinien für Bund und Länder geben – auf Basis einer Expertenkommission ..."