Anouk Lamm Anouk: "Normalität sollte das Diverse sein"

In der Kunstwelt ist der Name Anouk Lamm Anouk schon längst kein unbekannter mehr: Mit Serien wie "post/pre" oder "Lesbian Jazz" kreiert Anouk, die sich als nicht-binär identifiziert, eine Welt der Harmonie, doch sie setzt sich auch mit Themen wie Sexualität und Befreiung auseinander und schafft somit einen Raum für lesbische Sichtbarkeit.

"Ich bin mit dem Internet groß geworden"

Ab heute stellt die Gewinnerin des Strabag Artaward 2021 bekannte, aber auch neue Werke unter dem Titel "Grace and Grave Are Only One Letter Apart“ im Strabag Kunstforum in Wien aus – Anouks bisher größte Einzelschau. Drei Monate lang hat die Malerin intensiv an der Ausstellung gearbeitet. "Es sind 15 neue Großformate zu sehen. So viel habe ich in so kurzer Zeit noch nie produziert," erzählt Anouk im SzeneBackstage-Interview.

Erstmals gibt es auch ihre "Shaped Canvases" in Pferdeform zu sehen. "Ich mag Tiere, die für Frieden stehen. So eine Pferdeherde, finde ich, strahlt tiefe Ruhe aus." Wie ihre Werke, strahlt auch Anouk Ruhe und Ausgeglichenheit, aber auch Stärke aus. Einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen liefert die Wienerin regelmäßig auch auf Instagram. "Ich bin mit dem Internet groß geworden. Ich hatte schon früh einen Blog, wo ich Gedichte, Fotos und Zeichnungen geteilt habe. Instagram ist für mich ein wichtiger Kanal, weil man sich mit Leuten auf der ganzen Welt vernetzen kann."

In der Kunstwelt gibt es laut Anouk im Bezug auf Diversität noch viel zu tun. "Alle Märkte sind weiß und heteromännlich bestimmt. Das ist nicht ausgewogen und fair. Die Normalität sollte das Diverse sein. Man will ja nicht nur auf sein Geschlecht reduziert werden. Es tut sich mittlerweile zwar etwas, aber wir sind noch lange nicht am Ziel."