Wien
Anleitung am Notruf – Geburt mitten auf Südosttangente
Ausgerechnet am schönsten Parkplatz Österreichs durfte ein Neugeborenes in der Nacht auf Mittwoch das Licht der Welt erblicken.
Dienstagabend setzten plötzlich die Wehen ein. Ein Paar aus Wien stieg deswegen ins Auto und fuhr schnurstracks in die nächste Klinik. Das Kind wollte um 21.30 Uhr aber nicht mehr länger warten. Das Problem: Die 32-jährige Mutter und ihr Partner befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch mitten auf der Südosttangente.
Kurz vor der Abfahrt St. Marx setzten bereits die Pressewehen ein. Der Vater hielt deswegen am Pannenstreifen an und wählte den Notruf. Der Disponent in der Leitstelle der Berufsrettung bekam daraufhin eine recht ungewöhnliche Meldung zu hören.
„"Meine Frau bekommt auf der Tangente unser Kind, der Kopf schaut schon raus!"“
Nur wenig später hatte Niklas bereits das Licht der Welt erblickt. Vater und Mutter bewahrten die Ruhe und ließen sich am Handy durch das weitere Prozedere leiten.
Nabelschnur mit Schuhband abgebunden
Das umfasste unter anderem auch das Abbinden der Nabelschnur mittels Schuhband und die wichtigsten Kontrollen des Kindes. Nach dem Eintreffen eines Teams der Berufsrettung Wien und der Hebamme übernahm ein weiteres Team des Wiener Roten Kreuzes den Transport der Mutter sowie des Kindes. Da die Hauptarbeit jedoch bereits durch die Familie geleistet wurde, mussten Mutter und Kind nur noch unter medizinischer Überwachung in die Zielklinik gebracht werden.
Für den kleinen Niklas war es eine aufregende Reise ins neue Leben, für die Familie war es bereits die zweite Geburt. "Die Anleitungen durch den Disponenten waren sehr hilfreich und beruhigend", blickt der frisch gebackene Papa bereits Stunden später zurück. Mutter und Kind sind wohlauf.