Düstere Aussichten
"Angstsparen" – Handel zittert vor Weihnachtsgeschäft
Alle Jahre wieder: Weihnachten ist für den Handel traditionell der größte Umsatzbringer. Heuer hält sich die Vorfreude aber stark in Grenzen.
Die Krise ist nicht vorbei: Die allgemeine Geschwindigkeit der Preissteigerungen sinkt zwar weiter. Aber: Die Preise in Restaurants und Hotels sind nach wie vor hoch. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Statistik Austria.
Die unverändert angespannte Lage macht auch vor dem Handel nicht halt: Was das vierte Quartal betrifft, sind die Manager österreichischer Unternehmen weniger negativ eingestellt als noch vor einem Jahr. Der Saldo liegt jedoch auch jetzt bei minus 13 Prozentpunkten.
Die Rezession, unter der die gesamte Wirtschaft leidet, drücke weiterhin auf die Konsumlaune, erklären die Experten des Instituts für Handel, Absatz und Marketing an der Linzer Kepler Uni. Die Reaktion der Privathaushalte: zunehmendes "Angstsparen".
Trotz gestiegener Löhne und nachlassender Inflation sei keine Erholung in Sicht, erklärt Institutsvorstand Professor Christoph Teller. "Diese Gemengelage lässt nicht unbedingt auf ein positives Weihnachtsgeschäft im heimischen Einzelhandel schließen."
„Diese Gemengelage lässt nicht unbedingt auf ein positives Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel schließen.“
Krise trifft jetzt Traditionsgeschäft
Die Krise schlägt weiter erbarmungslos zu: Nach mehr als vier Jahrzehnten hat es jetzt in Linz ein Traditionsgeschäft getroffen. Der Abschied ist wehmütig.
Es falle "nicht leicht, diesen Schritt zu gehen", so die Betreiber des Shops für Spiel- und Schreibwaren. Die vergangenen Jahre seien aber wirtschaftlich sehr fordernd gewesen und würden eine Fortführung nicht mehr möglich machen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Vorfreude auf das Weihnachtsgeschäft im Handel ist dieses Jahr gedämpft, da die Krise trotz sinkender Inflation weiterhin die Konsumlaune drückt und zu vermehrtem "Angstsparen" führt
- Die angespannte wirtschaftliche Lage trifft auch Traditionsgeschäfte hart, wie das Beispiel eines Linzer Spiel- und Schreibwarenladens zeigt, der nach über vier Jahrzehnten schließen muss