Notstand ausgerufen

Angst vor Vulkanausbruch – Island evakuiert Tausende

Seit Tagen bebt in einem Vulkangebiet im Südwesten des Landes die Erde. Island hat daher den Notstand ausgerufen, Tausende werden evakuiert.

Newsdesk Heute
Angst vor Vulkanausbruch – Island evakuiert Tausende
Der Vulkan Litli Hrutur, südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik.
JEREMIE RICHARD / AFP / picturedesk.com

Die rund 4.000 Einwohner zählende Stadt Grindavik wurde in der Nacht auf Samstag aus Angst vor einem Vulkanausbruch evakuiert. Island hat tags zuvor den Ausnahmezustand ausgerufen, nachdem eine Reihe starker Erdbeben den Südwesten der Reykjanes-Halbinsel erschüttert hatte, die ein Vorbote eines Vulkanausbruchs in der Nähe von Sundhnjukagigar, etwa drei Kilometer nördlich von Grindavik, sein könnten

Der isländische Wetterbehörde IMO sagte zunächst, ein Ausbruch sei wahrscheinlich "eher Tage als Stunden entfernt", nachdem beobachtet wurde, dass sich über viele Tage hinweg in einer Tiefe von etwa fünf Kilometern Magma unter der Erdoberfläche angesammelt hatte.

Ausbruch früher als berechnet

Am späten Freitag stellten die Wetterdienste jedoch fest, dass sich die seismische Aktivität der Oberfläche näherte und dass Magma zwischen Sundhnjukagigar und Grindavik vertikal in Richtung Erdkruste aufzusteigen begann, was darauf hindeutet, dass es früher zu einem Ausbruch kommen könnte.

Die Behörden beschlossen, die Stadt zu evakuieren, nachdem der Wetterdienst sagte, es sei "wahrscheinlich, dass sich unter Grindavik ein Magma-Einbruch ausgebreitet hat". Ob und wo Magma an die Oberfläche gelangen könnte, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen." Die beteiligte Magmamenge sei jedoch deutlich größer ist als das, was im Zusammenhang mit den Fagradalsfjall-Ausbrüchen auf der Halbinsel Reykjanes im März 2021, August 2022 und Juli 2023 beobachtet wurde.

Diese drei Ausbrüche ereigneten sich jedoch weit entfernt von jeglicher Infrastruktur oder besiedelten Gebieten. Grindavik, etwa 40 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik, liegt in der Nähe des Geothermie-Spa Bleu Lagon, einem beliebten Touristenziel, das Anfang dieser Woche vorsorglich vorübergehend geschlossen wurde.

Strom- und Wasserversorgung in Gefahr

Die Stadt liegt auch in der Nähe des Geothermiekraftwerks Svartsengi, dem Hauptlieferanten von Strom und Wasser für 30.000 Einwohner der Halbinsel Reykjanes. Nach Angaben der IMO wurden in der Region zwischen 19 Uhr Freitag und 7 Uhr Samstag 500 Erdbeben registriert, darunter 14 mit einer Stärke von mehr als 4.

Island verfügt über 33 aktive Vulkansysteme, die höchste Zahl in Europa. Diese nordatlantische Insel liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken, einem Spalt im Meeresboden, der die eurasische und die nordamerikanische tektonische Platte trennt.

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    Christofer Kemperle aus Kärnten im Heli über dem Island-Vulkan.
    Christofer Kemperle aus Kärnten im Heli über dem Island-Vulkan.
    Christofer Kemperle
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