Nahost-Konflikt

Angriff auf Spital – Hamas setzt Geiselverhandlung aus

Die Hamas teilt mit, dass sie die Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln wegen der Ereignisse rund um das Al-Shifa-Spital in Gaza aussetze.
Newsdesk Heute
13.11.2023, 08:05

Die Hamas teilte am Sonntag mit, dass sie die Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln wegen der Ereignisse rund um das Al-Shifa-Spital in Gaza aussetze. Das berichtet "The Guardian" mit Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters. Diese wiederum nennt als Quelle einen palästinensischen Beamten, der über die Geiselgespräche informiert sei.

Bei einem Angriff auf das größte Krankenhausgelände im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas 13 Menschen getötet worden. Zudem seien bei dem "israelischen Angriff auf das Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses" im Zentrum der Stadt Gaza dutzende Menschen verletzt worden, erklärte ein Sprecher der im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag.

"Entsetzliche Zustände"

Die Weltgesundheitsorganisation WHO beklagt indes die "entsetzlichen Zustände" im größten Krankenhaus im Gazastreifen. Es befänden sich mehr als 2.000 Menschen in der Al-Schifa-Klinik, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten und rund 1.500 Vertriebene. Demnach konnten Patienten unter anderem keine Dialyse mehr erhalten. Frühgeborene seien zudem ohne Brutkästen in Operationssäle verlegt worden.

Schon zuvor hatte die WHO die Lage in dem Klinikkomplex mit rund 700 Betten angeprangert. Wegen der Kämpfe in unmittelbarer Nähe und Treibstoffmangels sei eine medizinische Versorgung kaum noch möglich. Dutzende Kinder seien in kritischem Zustand und könnten jeden Moment sterben, warnte

Keine Hamas-Krieger unter Klinikpersonal

Gegenüber dem britischen Sender BBC bestritt ein leitender Arzt derweil, dass sich Hamas-Kämpfer in der Klinik aufhielten. Die Vorwürfe Israels seien "eine große Lüge", sagte der Chefchirurg Marwan Abu Saada. "Wir haben medizinisches Personal, wir haben Patienten und Vertriebene. Nichts anderes." Das israelische Militär hatte zuvor davon gesprochen, dass die Hamas – die ein weit verzweigtes Tunnelnetzwerk unter dem Küstengebiet für ihre Zwecke nutzt – unter der Klinik eine Kommandozentrale habe und auch andere medizinische Einrichtungen im Gazastreifen für militärische Zwecke missbrauche.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO beklagt "entsetzliche Zustände" im größten Krankenhaus im Gazastreifen.
KHADER AL ZANOUN / AFP / picturedesk.com

Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, sagte am Sonntag, die USA hätten Israel aufgefordert, Kämpfe in der Nähe von Krankenhäusern im Gazastreifen zu vermeiden. "Die Vereinigten Staaten wollen keine Gefechte in Krankenhäusern, in denen unschuldige Menschen und Patienten, die medizinische Versorgung erhalten, zwischen die Fronten geraten", sagte Sullivan am Sonntag dem Sender CBS.

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