Tierisch schmerzhaft
An diesem Strand wurden 200 Badegäste verbrannt
Autsch! Mehr als 200 Badegäste wurden am Wochenende an der Ostsee durch Feuerquallen verletzt.
Laut den "Lübecker Nachrichten" kam es am Wochenende zu einem richtigen Großeinsatz der sogenannten "Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft" (DLRG), die mehr als 220 Badegäste aufgrund von Verbrennungen durch Feuerquallen behandeln musste. So hatten sich die Urlauber ihre späte Strandreise an die Ostsee bestimmt nicht vorgestellt.
Auch im Mittelmeer gibt es gefährliche Quallen:
Tentakel ins Auge
Laut einem Statement des Geschäftsführers der ehrenamtlichen Rettungskräfte zum deutschen Medium T-Online, waren besonders die Strandabschnitte von Scharbeutz und Timmendorf betroffen gewesen. Glücklicherweise musste bei "nur" zwei Einsätzen die Rettung ebenfalls alarmiert werden, da wohl bei einem Badegast eine allergische Reaktion durch den Hautkontakt zur Qualle zum Kreislaufkollaps führte und bei einem weiteren Strandbesucher ein Tentakel ins Auge gekommen war.
Gewusst?
Feuerqualle ist eigentlich ein Überbegriff jener Quallen, die mit ihren Nesselkapseln (beispielsweise den Tentakeln) zu verbrennungsähnlichen Verletzungen der menschlichen Haut führen.
In der Ostsee kann die "Leuchtqualle", die "Gelbe Haarqualle" oder die "Kompassqualle" damit gemeint sein.
Die restlichen über 200 Verletzten konnten mit Rasierschaum (!) behandelt werden und so die Schmerzen und den Juckreiz etwas lindern, da der Schaum die Nesselzellen der Qualle bindet.
Rasierschaum:
Immer mehr Rettungsschwimmer haben ihn immer dabei: den Rasierschaum. Bei Berührung mit einer Feuerqualle, den Schaum sofort auf die betroffenen Stellen sprühen, trocknen lassen und danach mit einem stumpfen Gegenstand abreiben. So werden die brennenden Nesseln von der Haut gelöst.
Red Flags
Ein Missverständnis war offenbar schuld daran, dass bereits am Freitag, zwei rote Flaggen ein Badeverbot signalisierten, die aber am Samstag wieder eingeholt wurden, obwohl der Wind die Feuerquallen an die Küste getrieben hatte. Nachdem sich der Wind am Sonntag wieder gedreht hatte, war die Situation bei 15 weiteren Verletzten auf einem 20 Kilometer langen Strand wieder im Griff, heißt es.
Auf den Punkt gebracht
- Über 200 Badegäste wurden an der Ostsee durch Feuerquallen verletzt, was zu einem Großeinsatz der DLRG führte
- Die Verletzten wurden mit Rasierschaum behandelt, um die Schmerzen zu lindern
- Ein Missverständnis führte zu einem Badeverbot, das am Samstag aufgehoben wurde, obwohl die Feuerquallen an die Küste getrieben wurden
- Am Sonntag und Montag wurden weniger Verletzte gemeldet, was auf eine Änderung der Windrichtung zurückgeführt wurde