Wien

AMS Wien hat jetzt erfreuliche Nachrichten

Durch die "Joboffensive 50plus" von der Stadt und dem AMS Wien haben bereits über 1.600 Wienerinnen einen neuen Job gefunden.

Teilen
Die Entwicklung am Wiener Arbeitsmarkt geht in die richtige Richtung.
Die Entwicklung am Wiener Arbeitsmarkt geht in die richtige Richtung.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Die allgemeine Entwicklung am Wiener Arbeitsmarkt geht grundsätzlich in die richtige Richtung. Die Arbeitslosigkeit sinkt seit Monaten, allerdings flachte sich der Trend zuletzt etwas ab. Im April 2022 waren 136.719 Menschen in Wien auf Arbeitsuche oder in Schulungen, das sind 2,6 Prozent oder 3.700 weniger als vor der Corona-Pandemie im April 2019. Ein Viertel aller Arbeitsuchenden und Schulungsteilnehmer in Wien ist 50 Jahre und älter. In dieser Gruppe sind rund zwei Drittel (66,1 Prozent) länger als 90 Tage vorgemerkt. Die Vormerkdauer beträgt im April 2022 durchschnittliche 427 Tage, im Vergleich dazu sind es bei den 25-49-Jährigen 250 Tage.

Ludwig: "Erwarte, dass der Bund nachzieht"

Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit der Anstrengungen, Personen über 50 Jahre am Arbeitsmarkt zu unterstützen, damit sie wieder einen Job bekommen, von dem sie leben können. Bürgermeister Michael Ludwig:

"Die Stadt Wien und das AMS Wien haben mit der Joboffensive 50plus ein Programm geschaffen, das Unternehmen, die arbeitsuchende über 50-jährige Wiener einstellen eine einzigartige Förderung bietet. Seit dem Start im Herbst 2019 konnten dank der Joboffensive 50plus 1.640 arbeitsuchende Wiener in einen Job vermittelt werden. Wir sagen den über 50-jährigen Arbeitsuchenden auch weiter unsere Unterstützung zu. Die Stadt Wien hat bereits die Mittel für eine Aufstockung auf 3.000 geförderte Stellen beschlossen, sodass die Joboffensive 50plus auch in das nächste Jahr fortgesetzt werden kann. Ich erwarte, dass der Bund hier nachzieht und das AMS mit den entsprechenden Mitteln ausstattet, damit das erfolgreiche Programm fortgesetzt werden kann." Die Stadt stellt insgesamt 46,4 Millionen Euro für die Unterstützung älterer langzeitarbeitsloser Wiener bereit.

Attraktivste Förderung

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke streicht die besondere Attraktivität der Förderung hervor: "Wenn Unternehmen langzeitarbeitslose über 50-jährige Wienerinnen oder Wiener einstellen erhalten sie die Lohn- und Lohnnebenkosten ein halbes Jahr zur Gänze und das zweite halbe Jahr zu zwei Drittel gefördert. Das ist einmalig in Österreich. Gleichzeitig gibt es in einigen Bereichen der Wirtschaft durchaus den Bedarf nach Fachkräften. Hier liegt es auch an den Unternehmen, ihren Fokus bei der Personalsuche auch auf die Gruppe der über 50-jährigen Arbeitsuchenden auszudehnen. Sie sind gut ausgebildet und bereichern mit ihrer Berufserfahrung jedes Unternehmen. Das zeigt auch eine Weiterbeschäftigungsquote von 73 Prozent über den Förderzeitraum hinaus. Wir gehen hier aktiv gegen eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit an und bieten neue Chancen."

Jobmesse im Rathaus

Der waff – Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds hat gemeinsam mit dem AMS Wien im Rahmen der Joboffensive 50plus eine Jobmesse organisiert, die am Montag, den 2. Mai 2022 im Wiener Rathaus stattfindet. Die ausstellenden Unternehmen, darunter Bäckereien, Lebensmittelhändler und Pharma- und Medizinproduktehersteller, NPO und NGOs sowie Abteilungen der Stadt Wien suchen rund 600 Mitarbeiter in 130 Stellenprofilen. Den rund 1.800 eingeladenen Arbeitsuchenden bieten sich hier echte Möglichkeiten auf einen neuen Job und die Rückkehr ins Arbeitsleben.

AMS-Wien-Chefin Petra Draxl geht davon aus, dass die Dynamik der wirtschaftlichen Erholung, mit der wir in dieses Jahr gestartet sind, durch die weltpolitischen Ereignisse bald an Schwung verliert. "Damit sich die Arbeitsmarktsituation vor allem für Zielgruppen, die es auf dem Jobmarkt ohnehin schon schwieriger haben, nicht noch mehr verschlechtert, müssen wir etwas tun. In Bezug auf die Über-50-Jährigen heißt das einerseits, dass wir für sie ein tragfähiges Budget haben müssen, um sie adäquat unterstützen zu können. Zum anderen muss es im Kontext der Diskussion um die Arbeitsmarktreform auch ein Thema werden, die Beschäftigung für diese Zielgruppe zu stärken."

waff-Geschäftsführer Fritz Meißl sieht die Joboffensive 50plus als Türöffner für Betroffene: "Viele unserer Kunden bewerben sich bei unzähligen Unternehmen und erhalten nicht einmal eine Antwort. Es ist diese Geringschätzung, die zermürbend ist. Unsere Förderung lenkt den Blick der Unternehmen weg vom Geburtsdatum hin zu den Fähigkeiten der Bewerber, die damit eine echte Chance bekommen ihr Wissen einzubringen. Aus der Praxis bekommen wir vielfach die Rückmeldung, dass die älteren MitarbeiterInnen aufgrund ihrer Berufs- und Lebenserfahrung eine Bereicherung für Teams und Unternehmen darstellen." Diese Erkenntnis teilen bereits viele Unternehmen. Seit dem Frühjahr 2021 ist eine stärkere Inanspruchnahme der Förderung zu bemerken. Diese positive Tendenz gilt es jetzt fortzusetzen.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf