Österreich

Prüfling dreht durch: Jetzt spricht Fahrschulbesitzer

Heute Redaktion
Teilen

Ein Fahrschüler tickte auf dem Übungsplatz aus - die Polizei musste kommen. Nun schildert Fahrschulbesitzer Franz Auböck im "Heute.at"-Gespräch die bangen Momente.

Seit 40 Jahren leitet Franz Auböck (65) bereits seine Fahrschule in Freistadt. Ein derartiger Ausraster (wir berichteten) ist dem 65-Jährigen in seiner Laufbahn aber noch nicht untergekommen.

Im Gespräch mit "Heute.at" schildert der Fahrschulbesitzer, wie er den Vorfall erlebte. "Ich hatte echt Angst um die anderen Menschen. Es befanden sich zu dem Zeitpunkt rund acht Personen, darunter andere Fahrlehrer und Prüflinge, auf dem Übungsplatz. Der Lenker hätte auch auf die Straße rausfahren können", so Auböck.

Schon drei Mal durchgefallen

Der 33-jährige Afghane trat bereits zum vierten Mal zur praktischen Prüfung an. Da er eine Lenkberechtigung seines Heimatlandes besitzt, muss er in Österreich die theoretische Prüfung nicht ablegen – aber die praktische.

Picture

Für den Prüfling hieß es bei den vorhergehenden drei Versuchen stets: Durchgefallen. Was waren die Gründe? Auböck: "Er kommt mit unseren Verkehrsregeln einfach nicht zurecht. Eine Stopp-Tafel oder ein Vorrangschild wurde bei ihm oft einfach nicht berücksichtigt."

Schon bei den ersten drei Prüfungen habe er das Durchfallen nicht einsichtig akzeptiert. "Er hat schon immer etwas geschimpft und gemeint, er könne doch gut Auto fahren", erinnert sich Auböck.

Doch Dienstagmittag eskalierte die Situation plötzlich. "Er setzte sich ins Auto und hätte einparken sollen. Doch plötzlich stieg er aufs Gas und fuhr wie wild über den Platz", schildert der Fahrschulbesitzer die bangen Momente.

Immer wieder habe er versucht, zu ihm ins Auto zu gelangen. Als es Auböck zum ersten Mal gelang, ihn zum Anhalten zu bewegen, meinte er laut dem 65-Jährigen nur, er könne gut Auto fahren und das werde er allen zeigen. Zudem habe der Afghane noch gesagt, er werde jetzt alles kaputt machen – und gab wieder Gas.

Fahrschulbesitzer gelang es, den Schlüssel abzuziehen



Doch Auböck gab nicht auf, versuchte weiterhin den Fahrschüler aufzuhalten. Nach rund 15 Minuten gelang ihm das auch. Er konnte die Fahrertür öffnen und den Schlüssel abziehen. "Zum Glück ist er in diesem Moment nicht aufs Gas gestiegen. Ich will mir gar nicht vorstellen, was da alles hätte passieren können", so Auböck. Nachsatz: "Ich musste es machen. Ansonsten würde der er wohl jetzt noch fahren."

Bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei verhielt sich der 33-Jährige dann aber ganz ruhig. Laut einer Aussendung der Polizei wird der Beschuldigte bei der Linzer Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Sachbeschädigung angezeigt.

Übrigens: Fällt ein Fahrschüler zum vierten Mal durch, ist ein Termin beim Amtsarzt fällig. Der Afghane wird nach dieser Aktion aber wohl ohnehin nicht mehr antreten dürfen.

1/62
Gehe zur Galerie
    <strong>19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro.</strong> KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, <a data-li-document-ref="120079166" href="https://www.heute.at/s/550-jobs-weg-ktm-chef-kassierte-drei-millionen-euro-120079166">wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat &gt;&gt;&gt;</a>
    19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro. KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat >>>
    Manfred Fesl, Pierer Mobility AG

    (mip)