Drohung für Vortag
Amokdrohung in HTL Wr. Neustadt war ein mieser Scherz
Die Aufregung nach den Amoklauf-Drohungen ist verständlicherweise groß - böse Späße wie in der HTL lassen das Fass überlaufen.
Nach der erneuten Amok-Drohung in der Wiener Neustädter HTL sind es vor allem Eltern, die sich aufregen.
Vater sauer
Entsetzt und wütend wandte sich der Vater eines Schülers an "Heute": „Ich muss aus den Medien von Amoklauf-Drohungen in der Schule meines Kindes erfahren. Die Jugendlichen haben nichts mitbekommen, wir Eltern haben das erst in Zeitungen und via Social Media gelesen." Oder: "Als Erziehungsberechtigter möchte ich schon selbst entscheiden, ob mein Kind bei einer potenziellen Gefahrenlage vom Unterricht daheim bleibt oder nicht."
Tat am Mittwoch für den Tag davor angekündigt
Verständlich. Dennoch hat in dem Fall die Bildungsdirektion gute Gründe für ihr behutsames Vorgehen. Im Fall der HTL etwa wurde die Drohung auf einen Spiegel in einer Toilette geschmiert und die Tat für vergangenen Dienstag "angekündigt" - allerdings am Mittwoch, dem Tag danach. Die ganze Causa entpuppte sich also als böser Scherz, daher wurde die Schule auch nicht gesperrt. Die Suche nach dem Verfasser der Schmiererei läuft.
Sicherheitsabläufe sind intern
Im Gegensatz dazu war die Neustädter HAK nach dem Drohungsszenario in der vergangenen Woche gesperrt worden und auch die Kommunikation verlief anders. "Selbstverständlich haben wir unsere Sicherheitsabläufe", verlautbarte die Bildungsdirektion NÖ auf Anfrage. Ein entsprechendes Krisenhandbuch werde laufend überarbeitet, "es gibt ein klares Prozedere". Die echte Gefahreneinschätzung liegt sowieso bei der Exekutive.
Kein Kavaliersdelikt
Übrigens: Eine unmittelbar bevorstehende Straftat wie eine Bombendrohung kann in Österreich in schweren Fällen eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren nach sich ziehen. Und das ist kein Scherz.