Amoklauf an US-Schule

Amok-Waffe als Weihnachtsgeschenk – Vater im Häfn

Ein Teenager eröffnete an einer Schule im US-Staat Michigan das Feuer und tötete vier Schüler. Die Tatwaffe war ein Geschenk der Eltern.

20 Minuten
Amok-Waffe als Weihnachtsgeschenk – Vater im Häfn
Nach der Mutter nun auch der Vater: James Crumbley ist wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden.
REUTERS

Nach der Mutter Jennifer Crumbley ist nun auch der Vater James Crumbley des Teenagers Ethan Crumbley, der 2021 vier Schüler an einer Schule im US-Bundesstaat Michigan erschoss, wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden. Eine Geschworenenjury verkündete am Donnerstagabend ihr Urteil in Pontiac in Michigan. Einige Wochen zuvor war die Mutter des Jugendlichen ebenfalls wegen fahrlässiger Tötung in vier Fällen verurteilt worden.

Es war das erste Mal, dass in den USA ein Elternteil eines Todesschützen aufgrund persönlicher Verantwortung für solch ein Verbrechen verurteilt wurde. Die Tatwaffe war ein Geschenk der Eltern an ihren damals 15 Jahre alten Sohn, mit der er kurz darauf die Morde beging. Beiden Elternteilen drohen nun jeweils 15 Jahre Haft – das Strafmaß soll erst zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

Ethan Crumbley mit seiner Anwältin Paulette Loftin, im Gerichtssaal in in Pontiac, Michigan.
Ethan Crumbley mit seiner Anwältin Paulette Loftin, im Gerichtssaal in in Pontiac, Michigan.
Carlos Osorio / AP / picturedesk.com

Warnungen aus der Schule ignoriert

Gegen die Eltern des Jugendlichen wurden nach der Tat schwere Vorwürfe erhoben, weil sie die Tatwaffe gekauft und ihrem minderjährigen Sohn Zugang dazu gewährt hatten. Sie sollen außerdem Warnungen aus dem schulischen Umfeld des Jungen ignoriert haben. Die Verteidigung des Vaters argumentierte während des Prozesses, ihr Mandant habe nicht ahnen können, was sein Sohn vorhatte.

Die Eltern waren in getrennten Verfahren vor Gericht gestellt worden. Der Sohn hatte sich in allen 24 Anklagepunkten schuldig bekannt. Im vergangenen Jahr wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. In den Prozessen gegen seine Eltern sagte er nicht aus.

Der Fall rückte die Frage nach der Verantwortung von Eltern für die Handlungen ihrer Kinder einmal mehr in den Fokus. Zwar wurden Väter und Mütter in der Vergangenheit mitunter für fahrlässiges Verhalten zur Verantwortung gezogen, in diesem Fall aber wurden zum ersten Mal Eltern eines minderjährigen Schützen der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen.

1/60
Gehe zur Galerie
    <strong>22.10.2024: Das ändert sich ab 1. November für ALLE Autofahrer.</strong> Am 1. November gilt auf Österreichs Straßen wieder die witterungsabhängige Winterausrüstungspflicht. <a data-li-document-ref="120067678" href="https://www.heute.at/s/das-aendert-sich-ab-1-november-fuer-alle-autofahrer-120067678">Was du darüber genau wissen musst &gt;&gt;&gt;</a>
    22.10.2024: Das ändert sich ab 1. November für ALLE Autofahrer. Am 1. November gilt auf Österreichs Straßen wieder die witterungsabhängige Winterausrüstungspflicht. Was du darüber genau wissen musst >>>
    istock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Eltern des Teenagers, der an einer Schule in Michigan vier Schüler erschoss, wurden wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen, nachdem die Tatwaffe ein Geschenk der Eltern gewesen war und sie Warnungen aus dem schulischen Umfeld des Jungen ignoriert hatten
    • Sowohl die Mutter als auch der Vater des Jugendlichen stehen nun vor einer Haftstrafe von jeweils 15 Jahren, da es das erste Mal in den USA ist, dass die Eltern eines minderjährigen Schützen aufgrund persönlicher Verantwortung für solch ein Verbrechen verurteilt wurden
    20 Minuten
    Akt.