Tierpfleger-Tagebuch
Ameisenbärin Ilse liebt es, gebadet zu werden
Alex Keller, Revierleiter des Südamerika-Parks im Zoo Schönbrunn, stellt euch heute eine ganz besonders entzückende Dame vor.
(Text von Alex Keller. Er ist Revierleiter des Südamerika-Parks im Tiergarten Schönbrunn)
Ich nehme euch heute mit in den Südamerika-Park, wo eine tierisch nette WG wohnt. Tapire, Ameisenbären, Vikunjas, Flachlandtapire, Seriemas und Nandus sind hier zuhause. Ich möchte euch aber speziell unsere Ameisenbärin „Ilse" näher vorstellen.
Ilse, verkuschelte Ameisenbärin
Ilse und ich kennen uns schon seit über 22 Jahren. In der Früh sitzt sie schon vor der Tür und freut sich, wenn ich mit ihrem Frühstück komme. Unsere Ameisenbären – neben Ilse sind das noch Emilia und Silva – bekommen einen speziellen „Ameisenbär-Brei". Den mixen wir aus Fleisch, Topfen, Hundetrockenfutter, Ei, Obst und Torf sowie einigen weiteren Zusätzen zusammen. In ihrer Heimat in Südamerika ernähren sie sich von Termiten. Die gibt's bei uns natürlich nicht. Deshalb bekommen sie diesen besonderen Brei.
Ameisenbären schlafen bis zu 16 Stunden am Tag
Ameisenbären haben keine Zähne, dafür aber eine bis zu einen Meter lange Zunge. Nach dem Frühstück zieht es Ilse wieder zurück ins weiche Strohbett, wo sie die meiste Zeit des Tages verbringt. Sie schläft bis zu 16 Stunden am Tag.
Essen, Baden, Massage
Um 14:30 Uhr gibt es jeden Tag einen Insekten-Snack, den ich ihr in unserem nachgebauten Termitenhügel füttere. Dabei können die Besucher ihre etwa einen Meter lange Zunge bestaunen. Danach geht es unter die Dusche. Ilse liebt es zu baden und bekommt von mir dabei eine gute Massage.
Um 15:30 Uhr bekommen unsere Ameisenbären nochmals einen leckeren Brei. Nach dem Fressen beginnt dann das Bearbeiten von morschen Baumstämmen, um Insektenlarven herauszuholen – genau wie in ihrer Heimat in Südamerika.