Oberösterreich

"Amazon möchten wir nicht": Ort kämpft gegen IT-Riesen

Ein Betriebsbaugebiet im Salzkammergut ist hochumstritten. Jetzt wird gegen die Ansiedlung eines Unternehmens mobilisiert. Im Visier: IT-Riese Amazon.

Oberösterreich Heute
In Ohlsdorf (Bez. Gmunden) lassen Pläne für ein Betriebsbaugebiet die Wogen hochgehen.
In Ohlsdorf (Bez. Gmunden) lassen Pläne für ein Betriebsbaugebiet die Wogen hochgehen.
Google

Auf dem Areal in Ohlsdorf (Bez. Gmunden) im Ortsteil Ehrenfeld sollen Ende kommenden Jahres die ersten Firmen starten. Welche das sein werden, ist noch offen.

Die Gemeinde hat sich vom Grundeigentümer, dem belgischen Betriebsansiedler VGP, das Recht einräumen lassen, Firmen ablehnen zu können. "Amazon wäre ein Beispiel. Diese Firma möchten wir nicht haben", sagt Bürgermeisterin Inés Mirlacher (SPÖ) zum ORF Oberösterreich.

Ihre Begründung: Es handle sich um ein großes Verteilzentrum, das wenige Arbeitsplätze bringe. VGP verweist auf Anfrage darauf, dass es weder mit Amazon noch mit dem Web-Giganten Google Verhandlungen gebe.

Mehrere Interessenten

Laut den Plänen von Bezirkshauptmannschaft und Gemeinde sollen in der ersten Novemberhälfte die gewerberechtliche und die Bauverhandlung durchgeführt werden. "Uns wurde mitgeteilt, für die erste Halle gibt es bereits Interessenten, es wurde mit einem schon ein Vertrag unterzeichnet", berichtet die Bürgermeisterin. Auch für die zweite Halle hätten sich schon mehrere Interessenten gemeldet.

Mit wem bereits ein Vertrag geschlossen wurde, geben die Belgier aktuell nicht bekannt. Man versuche jedenfalls auf dem Wirtschaftspark eine Mischung aus regionalen, nationalen und internationalen Unternehmen anzusiedeln. 400 bis 500 Arbeitsplätze sollen entstehen.

"Versuchte Schadensbegrenzung"

Kritik kommt von den Grünen: "Sämtliche Pläne und Ankündigungen für Ohlsdorf sind im Grund nur versuchte Schadensbegrenzung", sagt Landessprecher Landesrat Stefan Kaineder. Am betroffenen Areal werde immer der Umstand haften, dass hier "eines der größten Wald- und Bodenvernichtungsprojekte Oberösterreichs" durchgeführt worden sei. Das Vorhaben werde immer vom Nimbus mehr als fragwürdiger Verfahren und Entscheidungen umgeben sein.

"Das Rätselraten um angeblich interessierte Unternehmen oder gar unterschriebene Verträge geht weiter", so Kaineder. "Man darf gespannt sein, ob sie dieses Mal der Realität entsprechen." Dass Internet-Giganten dort nicht zum Zug kommen sollen, sei prinzipiell positiv. Wenn zumindest Arbeitsplätze geschaffen würden, sei das als Trostpflaster zu sehen.

Rabattschlacht geht weiter

Stichwort Amazon: Umgerechnet rund 12,3 Milliarden Euro soll der Konzern bei den heurigen Prime Deal Days im Juli umgesetzt haben. Jetzt findet die Rabattschlacht eine Fortsetzung: Heute, Mittwoch, noch locken erneut Tausende Sonderangebote.

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