Wird Zahnarztbesuch teurer?
Amalgam ab 2025 verboten – was zahlt die Kassa dann?
Aktuell ist Amalgam die einzige Zahnfüllung, die von der ÖGK kostenmäßig gänzlich übernommen wird. Ab 2025 ist Schluss damit. Was ist die Alternative?
Wer heute beim Zahnarzt eine Füllung braucht, zahlt entweder aus eigener Tasche oder akzeptiert das silberne Amalgam. Denn das ist bis heute die einzige Füllung, die vollends von der Krankenkasse übernommen wird. Dem Quecksilber schiebt die EU ab nächstem Jahr einen Riegel vor. Um es gänzlich aus der Umwelt zu entfernen, sind Amalgamfüllungen ab 2025 verboten.
Das Verbot betrifft allerdings ausschließlich neue Füllungen. Wer bereits eine oder mehrere hat, für den ändert sich nichts. Ausnahmen für Amalgam soll es künftig dann geben, wenn ein Zahnarzt eine solche Füllung für unbedingt notwendig hält, zum Beispiel aus medizinischen Gründen.
Bleibt die Frage: Was kommt dann? Eine Frage, die für eine bestimmte Patientengruppe besonders wichtig ist, denn nicht jeder kann sich Zuzahlungen leisten. Gerade, wenn mehrere Füllungen nötig sind. Andere Füllstoffe wie Zement, Keramik oder Gold sind wesentlich teurer als Amalgam.
Was zahlt die ÖGK künftig?
Welche Füllung künftig von der ÖGK statt Amalgam übernommen wird, steht aktuell noch nicht fest. Momentan ist Amalgam das Standardmaterial bei Seiten- und Backenzähnen. Nur bei den Vorderzähnen und in Ausnahmefällen (Kindern unter 15, Schwangere, Stillende und wenn Amalgam nachweislich nicht vertragen wird) wird eine andere Füllung übernommen.
Gesundheitsschädlich oder nicht?
Seit Jahren wird ein Amalgam-Verbot diskutiert, weil es im Verdacht steht, gesundheitsschädlich zu sein. Darüber gibt es freilich geteilte Meinungen. Quecksilber an sich ist ein giftiges Schwermetall, das bereits bei Zimmertemperatur Dämpfe abgibt. Werden diese eingeatmet, besteht die Gefahr einer Vergiftung. Bei einer Aufnahme durch den Verdauungstrakt - also etwa wenn Quecksilber verschluckt wird - ist es relativ ungefährlich. Amalgam als Zahnfüllung ist eine Legierung von Quecksilber mit anderen Metallen.
Viele Patienten lehnen Amalgam mittlerweile aus ästhetischen Gründen ab und lassen sich immer öfter Kunststofffüllungen einsetzen, die aus privater Tasche zu zahlen sind.
Auf den Punkt gebracht
- Ab 2025 werden in der EU Amalgamfüllungen verboten sein, was bedeutet, dass die Patienten entweder für alternative Füllungen zuzahlen oder Amalgam akzeptieren müssen
- Die genaue Regelung, welche Füllungen von der Krankenkasse übernommen werden, ist noch unklar, was vor allem für Patienten mit begrenzten finanziellen Mitteln relevant ist
- Es gibt geteilte Meinungen zur Gesundheitsschädlichkeit von Amalgam, und einige Patienten bevorzugen aus ästhetischen Gründen bereits jetzt kostenpflichtige Kunststofffüllungen