Logistikzentrum des WIGEV
Am Hafen lagern auf 7.000m² nun 32.500 Medizinprodukte
Im neuen Gesundheitslogistikzentrum wird automatisierte Bestandsverfolgungssysteme und Datenanalysen genutzt, um Materialbedarf exakt vorherzusagen.
Die Wiener Spitäler brauchen jeden Tag viel Material, um perfekte Arbeit zu leisten. Das Material zu lagern und pünktlich zu verteilen, benötigt eine ausgeklügelte Logistik. Dafür wurde am Mittwoch, 10. Jänner, am Wiener Hafen ein neues Logistikzentrum eingerichtet. Ausgestattet wurde es mit modernster Technik, damit der Materialbedarf so exakt wie möglich abgeschätzt und damit die Abfallmenge weitestgehend reduziert werden kann – dafür werden Daten analysiert und der Bestand genau verfolgt. Es lagern auf 7.000 Quadratmetern 32.500 Produkte für alle 19 Standorte des Wiener Gesundheitsverbunds (WIGEV). Nun soll bis Mitte 2025 das Logistikzentrum schrittweise die Versorgung aller WIGEV-Kliniken und Pflegehäuser übernehmen. Auch kurzfristige Bedarfe können nun sehr rasch gedeckt werden. Das neue Lager reduziert die Lagerkosten erheblich.
Der Wiener Gesundheitsverbund ist der größte Gesundheitsdienstleister Österreichs. Insgesamt erbringt er mehr als Dreiviertel aller Spitalsleistungen in Wien. "Nach zwei intensiven Jahren der Vorbereitung freue ich mich, nun das neue Logistikzentrum für den Wiener Gesundheitsverbund offiziell eröffnen zu dürfen. In den drei Jahren der Pandemie ist die Bedeutung der Versorgungsfunktion, die der Wiener Gesundheitsverbund für die Wiener Bevölkerung hat, besonders deutlich geworden. Ein konkretes Beispiel: In allen Kliniken und Pfleghäusern mussten jederzeit ausreichend Schutzausrüstung und COVID-19 Tests zur Verfügung stehen. Mit der Eröffnung des neuen Zentrallagers ist künftig auch ein kurzfristiger hoher Bedarf an Produkten leichter abzudecken", so Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes.
Täglich wird von 380 Rollcontainern mit 15 Tonner-LKW ausgeliefert
Vor dem Zuschlag an den Hafen fand ein zweistufigen Vergabeverfahren statt. Am Hafen Wien schließlich wurde eine den Anforderungen entsprechende große Fläche für das Zentrallager gefunden. Jeden Tag werden fortan am Hafen die Waren von 380 Rollcontainern mittels 15 Tonner LKW ausgeliefert. Am Hafen läuft nun der Wareneingang, die Lagerung, die Kommissionierung, der Transport der Wirtschaftsgüter sowie der kritischen Artikel zusammen. Dabei ist fast die Hälfte der zur Verfügung stehenden Fläche von rund 7.000 Quadratmetern für Paletten vorgesehen. Gelagert werden 4.500 Lagerartikel und rund 28.000 Bestellartikel. Das Fachbodenlager ist 1.530 Quadratmeter groß und - verhältnismäßig klein - sind 350 Quadratmeter für die Büroflächen der 55 Mitarbeiter vorgesehen.
"Die Herausforderung war, es eine Lagerfläche zu finden, die genügend Raum bietet, um künftig alle WIGEV-Standorte beliefern zu können. Dazu werden auf knapp 7.000 Quadratmetern Lagerfläche künftig die Wirtschafts- und Sterilgüter für die acht Kliniken, neun Pflegehäuser und das Therapiezentrum Ybbs des Wiener Gesundheitsverbundes eingelagert. Bis Mitte 2025 übernimmt das Logistikzentrum schrittweise die Versorgung aller WIGEV Kliniken und Pflegehäuser mit über 32.500 unterschiedlichen Produkten. So gelingt eine nachhaltige Reduktion der Lagerkosten", erklärte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ).
Zehn Jahre Logistik auf 7.000 Quadratmeter Lagerfläche am Hafen sind fix
Für die nächsten zehn Jahre ist der Standort am Hafen Wien nun fix. Die Bewirtschaftung des Lagers erfolgt mittels SAP EWM, so soll ein effizienter Betrieb gewährleistet werden. Auch geschützt ist das Areal. Das gesamte Gelände sei umzäunt und werde rund um die Uhr bewacht, sagte Wien Holding Geschäftsführer Kurt Gollowitzer.
"Als zentrales Logistikzentrum verbessert das neue Lager die Versorgungssicherheit im Wiener Gesundheitsverbund maßgeblich. Intelligente Systeme gewährleisten, dass der Materialbedarf richtig berechnet wird und damit alle benötigten Materialien stets verfügbar sind und auch optimal verteilt werden. Das ist von großer Bedeutung für die Mitarbeiter*innen und Patient*innen und ein wichtiger Schritt in der künftigen Gesundheitsversorgung der Wiener*innen", freut sich Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Der Gesundheitsverbund ist in guter Nachbarschaft. Nimmt man alle Lagerflächen am Hafen zusammen, entspricht das einer Fläche von rund 30 Fußballfeldern.