Gewalt in Wien
"Am Abend gehe ich nicht raus" – ein Favoriten-Report
In Österreich ist ein landesweites Messerverbot geplant. Die Bevölkerung fühlt sich nicht mehr sicher.
Die ÖVP hat vor kurzem einen Gesetzesentwurf für ein "Messertrage-Verbotsgesetz" in Österreich vorgelegt. Bisher können die Behörden nur an bestimmten Orten Waffenverbotszonen erlassen, wie zum Beispiel beim Reumannplatz in Wien-Favoriten.
Dies soll sich jetzt ändern und es sollen generelle Regeln im ganzen Land gelten.
Das sind die neuen Regeln
Mit dem neuen Gesetz wird das Tragen jeglicher Art von Messern in Ortschaften, Siedlungsgebieten, Parks, Sportstätten, Freizeitparks, bei Events, in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Einrichtungen der Bildung und Kinderbetreuung verboten. Bei einem Verstoß drohen Verwaltungsstrafen von bis zu 3.600 Euro oder eine Haftstrafe von bis zu sechs Wochen. Es gibt einige Ausnahmen, zum Beispiel für Personen mit einer gültigen Waffenbesitzkarte sowie für Militärpersonal oder Jäger. Der Transport von Messern ist erlaubt, solange die Messer nicht griffbereit sind.
„Ein Messer braucht man nur zum Essen! Ich bin für das neue Gesetz, keine Frage!“
Menschen fühlen sich nicht sicher
Wir besuchen den Reumannplatz in Wien, wo es schon jetzt eine Waffenverbotszone gibt.
Die Menschen hier fühlen sich zunehmend unsicher und sprechen sich mehrheitlich für ein generelles Verbot aus.
Die Situation im 10. Wiener Gemeindebezirk hat sich in den letzten 5 Jahren verschlimmert, erzählt uns Zoran, der seit 40 Jahren hier lebt. Er hat mittlerweile Angst um seine Kinder und Enkelkinder und findet, dass zu wenig gegen Gewaltdelikte unternommen wird. Er befürwortet das bundesweite Gesetz. Auch Christian fühlt sich am Reumannplatz nicht mehr sicher. Er bleibt am Abend lieber zuhause in seiner Wohnung.
„Am Abend geh ich nicht mehr her, es ist ein schlimmer Bezirk geworden!“
Ob das Gesetz wirklich viel bringen wird, bezweifeln die befragten Personen jedoch.
Menschen finden immer eine Möglichkeit, wenn sie Gewalt ausüben wollen, so die Meinung der Bevölkerung.