"Generation-Gap"
Alter, Bildung – so verschieden wählte Österreich
Je nachdem, ob die Österreicher Matura haben oder wie alt sie sind, haben sie bei der EU-Wahl völlig unterschiedlich ihr Kreuz gesetzt.
Enorme Unterschiede zeigten sich bei der EU-Wahl je nachdem, welche soziodemografischen Merkmale ein Wähler aufweist. Das offenbart zumindest die große Wahltagsbefragung von Meinungsforscher Peter Hajek (Schwankungsbreite maximal 2,8 Prozent, 1.200 Befragte).
Die Wählerstrukturen, die auf Basis der Prognose von 17 Uhr gewichtet wurden, zeigen: ÖVP und SPÖ spielen nur noch unter Pensionisten eine tragende Rolle, so der Meinungsforscher. So verschieden haben die Österreicher gewählt:
Nach Geschlecht
Von allen Merkmalen sind beim Geschlecht die Wahlentscheidungen noch am wenigsten verschieden. Bei der ÖVP stehen 23 Prozent bei den Männern 25 bei den Frauen gegenüber, bei der SPÖ sind es 23 und 24 Prozent. Etwas größer bei der FPÖ, sie erreichte unter Männern 29, unter Frauen nur 25 Prozent. Für die Grünen hingegen entschieden sich neun Prozent der Männer, aber 13 Prozent der Frauen. Bei NEOS beträgt die Differenz elf Prozent Männer und neun Prozent Frauen.
Nach Alter
Beim Alter zeigt sich eben, dass ÖVP und SPÖ fast nur mehr bei Pensionisten die Großparteien sind, die sie eigentlich immer waren. In der Generation 60+ erreichte die ÖVP 35 und die SPÖ 31 Prozent. Die weiteren Zahlen: FPÖ 18, Grüne 6, NEOS 8, KPÖ 1.
Völlig anderes Bild bei den unter 30-Jährigen: ÖVP 17, SPÖ 19, FPÖ 26, Grüne 17, NEOS 14, KPÖ 7 Prozent. Zwischen 30 und 59 Jahren wählten 18 Prozent ÖVP, 20 SPÖ, 34 FPÖ, 13 Grüne, 10 NEOS und 3 KPÖ.
Nach Ausbildung
Der größte Sprung zwischen zwei Gruppen zeigt sich bei jenen mit Matura und jenen ohne Matura. Während die FPÖ bei Maturanten nur 13 Prozent erreicht, kommen die Grünen auf satte 21 Prozent. Andersrum wählten bei jenen ohne Matura gleich 35 Prozent die FPÖ aber nur sechs Prozent die Grünen.