Abzocke in Lissabon

Als Tourist zahlst du im Restaurant massiv drauf

In Restaurants in Lissabon gelten für Touristen andere Preise als für Einheimische. Diese Praxis ist illegal und sorgt für Unmut.

Als Tourist zahlst du im Restaurant massiv drauf
In einigen Restaurants in Lissabon werden offenbar Touristen abgezockt.
Corbis via Getty Images (Symbolbild)

In Lissabon müssen ausländische Gäste in einigen Restaurants offenbar tiefer in die Tasche greifen als die Einheimischen. Das funktioniert so: In mehreren traditionellen Restaurants im Herzen Lissabons werden Gästen aus dem Ausland schlicht andere Preise berechnet als den Einheimischen. Das enthüllte die portugiesische Zeitung "Expresso".

Während Touristen eine mehrsprachige Speisekarte mit hohen Preisen präsentiert wird, erhalten portugiesische Gäste eine spezielle Karte mit deutlich günstigeren Angeboten. Eine Mitarbeiterin eines Geschäfts gegenüber des Restaurants sagt: "Touristen erhalten diese Speisekarte nicht. Die Mitarbeiter geben ihnen die normale Liste, auf der Preise stehen, die wir nicht bezahlen können." Diese Ungleichbehandlung ist in Portugal illegal.

14 Euro für Touris, 9 für Einheimische

In einem Restaurant im historischen Viertel Baixa gibt ein Mitarbeiter an, dass Touristen für einen einfachen Snack rund 14 Euro zahlten, während Einheimische für ein vollständiges Menü inklusive Getränk und Dessert nur rund neun Franken hinlegten. Einheimische erhalten oft auch versteckte Hinweise auf günstigere Preise, die Touristen jedoch vorenthalten werden.

Die Preisunterschiede sorgen für Diskussionen in Lissabon. Während Touristinnen und Touristen sich abgezockt fühlen, wächst auch der Unmut der Einheimischen. Denn die sind zunehmend genervt von der Art und Weise, wie der Tourismus die Stadt verändert.

Einheimische sind genervt

All das kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem in Ländern wie Spanien immer mehr Proteste gegen den Massentourismus laut werden. In Lissabon etwa, so berichtet der "Mirror", seien die Anwohner zunehmend genervt von den Tuk-Tuks, die vor allem ausländische Gäste durch die Stadt führen und dabei den Verkehr blockierten.

Der "Mirror" berichtet weiter, dass die Bewohner von Lissabon auch den Einfluss des Tourismus auf den Wohnungsmarkt kritisieren. Sie fordern deshalb ein Referendum über die Nutzung von Wohnraum für touristische Zwecke. In anderen europäischen Ländern mehren sich derweil bereits die Proteste gegen die Auswirkungen des Massentourismus.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • In Lissabon zahlen Touristen in einigen Restaurants deutlich höhere Preise als Einheimische, was illegal ist und für Unmut sorgt
    • Diese Praxis, bei der Touristen mehrsprachige Speisekarten mit höheren Preisen erhalten, während Einheimische günstigere Angebote bekommen, führt zu Diskussionen und verstärkt die Kritik am Einfluss des Tourismus auf die Stadt
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