Vor 42 Jahren

Als Lauda mit einem Streik seine F1-Karriere riskierte

Vor 42 Jahren mobilisierte Österreichs PS-Ikone Niki Lauda das Formel-1-Fahrerlager gegen Boss Bernie Ecclestone. Der Streik zahlte sich aus.

Sport Heute
Als Lauda mit einem Streik seine F1-Karriere riskierte
Niki Lauda legte sich 1982 mit dem Formel-1-Boss an.
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Niki Lauda ist Österreichs größte Motorsportlegende, wurde drei Mal Weltmeister, gewann 25 Formel-1-Rennen, blieb der PS-Königsklasse auch nach der aktiven Zeit bis kurz vor seinem Tod 2019 als Funktionär erhalten.

Wir blicken 42 Jahre zurück. Am 21. Jänner 1982 hätte die Formel-1-Karriere des Ausnahme-Sportlers ein jähes Ende finden können. Es war der Tag, an dem Boss Bernie Ecclestone allen Fahrern einen neuen Vertrag zur Unterschrift vorlegte, der Wiener als einziger genau las.

Lauda störte eine Passage: eine Exklusivitäts-Klausel. Jeder Fahrer hätte nun vorab klar festlegen müssen jetzt festschreiben, wie lange er für welches Team fahren werde. Damit hätten Piloten nicht mehr eigenständig Wechsel forcieren können. Lauda fürchtete, dass ein Transfermarkt wie im Fußball, oder ein Drafting-System wie in US-Sportarten Einzug halten könnte.

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    Im Alter von 70 Jahren verstarb Österreichs Motorsport-Ikone Niki Lauda im Mai 2019. 

Seine Karriere in Bildern: Bevor er seine große F1-Laufbahn begann, startete er in der Formel 3 und der Formel 2, zusätzlich fuhr er Langstrecken-Rennen, um Geld für die Formel 1 zu verdienen.
    Im Alter von 70 Jahren verstarb Österreichs Motorsport-Ikone Niki Lauda im Mai 2019. Seine Karriere in Bildern: Bevor er seine große F1-Laufbahn begann, startete er in der Formel 3 und der Formel 2, zusätzlich fuhr er Langstrecken-Rennen, um Geld für die Formel 1 zu verdienen.
    (Bild: picturedesk.com)

    F1-Journalist Maurice Hamilton zitierte Niki in seiner Lauda-Biografie: "Wenn wir das unterschreiben, wären wir alle Idioten, die komplett von der Gnade ihrer Teamchefs abhängig sind."

    Laudas Reaktion vor dem Saisonstart in Südafrika? Er informierte Didier Pironi, Präsident der Fahrergewerkschaft, zitierte die anderen Piloten anstatt des ersten Trainings jeweils zum Gespräch in einen selbst organisierten Bus und überzeugte alle von einem Streik. Die Fahrer fuhren im Konvoi Richtung Johannesburg, verbarrikadierten sich in einem Bankettsaal des Sunnyside Park Hotels. Alle Fahrer wurde im umfunktionierten Bettenlager untergebracht – so sollte sichergestellt werden, dass keine Streikbrecher die Unterkunft vorzeitig verließen.

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      Pironi verhandelte indes an der Strecke mit FISA-Boss Jean-Marie Balestre und FOCA-Präsident Bernie Ecclestone, erstattete an Lauda Bericht. 

      Heftig: Ecclestone drohte seinen Brabham-Piloten Nelson Piquet und Riccardo Patrese mit dem Rausschmiss. Arrows-Teamchef Jackie Oliver hatte Bodyguards engagiert, versuchte inzwischen, die Tür zum Bettenlager aufzubrechen. Ohne Erfolg.

      Die Piloten rund um Anführer Lauda hielten dem Druck Stand. Der Streik hatte Erfolg. Pironi meldete sich nach der Einigung von der Strecke, der betreffende Passus war Geschichte, der Saisonstart konnte durchgeführt werden.

      Lauda riskierte durch sein mutiges Aufbegehren eine lebenslange Sperre. So wäre sein dritter WM-Titel 1984 nicht mehr möglich gewesen.

      red
      Akt.
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