USA

Als Kind entführt – nach 70 Jahren findet er Familie

Ein zufälliger DNA-Test führte Alida Alequin auf die Spuren ihres lange vermissten Onkels. Dieser wurde 1951 entführt. Die Hoffnung lebte.

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    Nach über 70 Jahren ist Luis Armando Albino (links) wieder mit seiner echten Familie vereint.
    Nach über 70 Jahren ist Luis Armando Albino (links) wieder mit seiner echten Familie vereint.
    Screenshot/KTVU

    Am 21. Februar 1951 änderte sich das Leben der Familie Albino für immer: Während er in einem Park in der kalifornischen Stadt Oakland mit seinem Bruder Roger spielte, wurde der sechsjährige Luis Armando Albino von einer Frau angesprochen, die ihm Süßigkeiten versprach. Stattdessen entführte sie den Buben, dessen Verbleib die Ermittler und seine Angehörigen seither vor ein Rätsel stellte.

    Diese Ungewissheit hat nach über 70 Jahren nun ein glückliches Ende. Alles nahm seinen Lauf, als sich die damals 59-jährige Alida Alequin spontan entschloss, einen DNA-Test zu machen. Dieser förderte eine 22-prozentige Übereinstimmung mit der DNA eines Mannes zutage, über die Person selbst fand Alida aber keine Informationen.

    Alte Fotos in Bibliothek entdeckt

    Anfangs 2024 nahm sie die Spurensuche nach dem Verwandten wieder auf und nahm dafür auch Mikrofilmaufnahmen in der Bibliothek von Oakland unter die Lupe, die den damals jungen Luis und seinen Bruder Roger zeigten. Die Polizei nahm aufgrund der Bilder und des DNA-Resultats die Ermittlungen zum Entführungsfall von vor über 70 Jahren wieder auf – und hatte Erfolg.

    Im Juni erhielt Alida die frohe Nachricht, dass die DNA-Resultate übereinstimmen und ihr Onkel auf der anderen Seite der Vereinigten Staaten gefunden worden sei. "Wir fingen erst an zu weinen, als die Ermittler weg waren", berichtet Alequin gegenüber dem "Guardian". "Ich habe die Hände meiner Mutter ergriffen und gesagt: 'Wir haben ihn gefunden'. Ich war überglücklich."

    Brüder nach über 70 Jahren wieder vereint

    Wenige Tage später kam es zur emotionalen Wiedervereinigung mit Luis: "Er umarmte mich, gab mir einen Kuss auf die Backe und dankte mir, dass ich ihn gefunden habe", erinnert sich die Nichte des heute 80-Jährigen. Am Tag darauf ging es zu Roger, dem Bruder des Entführten. "Sie fielen sich in die Arme, bevor sie sich lange unterhielten – über den Tag der Entführung, ihre Zeit im Militär und vieles mehr." Mit den Medien habe ihr Onkel selbst nicht sprechen wollen.

    Während Luis also nach über 70 Jahren wieder mit seinen Geschwistern und seiner Nichte vereint werden konnte, sind noch viele Fragen zum Kidnapping offen. So soll die Frau den damals Sechsjährigen nach der Entführung an der US-Westküste ans andere Ende der USA gebracht haben, wo Luis von einem Paar als ihr eigenes Kind aufgezogen wurde.

    Entführung wirft weiterhin Fragen auf

    Die Polizei hat deshalb den Vermisstenfall zwar abgeschlossen, zu der Entführung im Jahre 1951 wird aber weiter ermittelt. Die Familie um Luis Albino hat die Hoffnung derweil nie aufgegeben: Wie Aleqin berichtet, hing sein Foto immer in den Häusern der Verwandten. Auch die 2005 verstorbene Mutter von Luis habe die Hoffnung nie aufgegeben, dass ihr Sohn noch am Leben sei. Zumindest die immer noch lebenden Verwandten von Luis konnten ihr jahrzehntelang vermisstes Familienmitglied nun wieder in die Arme schließen.

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      Linz AG / fotokerschi.at

      Auf den Punkt gebracht

      • Ein zufälliger DNA-Test führte Alida Alequin auf die Spur ihres lange vermissten Onkels Luis Armando Albino, der 1951 als Sechsjähriger entführt wurde
      • Nach über 70 Jahren konnte die Familie dank der DNA-Ergebnisse und alten Fotos in einer Bibliothek wieder vereint werden, obwohl noch viele Fragen zur Entführung offen bleiben
      20 Minuten, wil
      Akt.