Österreich wird überrollt

"Alle Zahlen steigen" – die Coronawelle hat begonnen

Die Krankmeldungen steigen, die Intensivstationen füllen sich und auch das Abwassermonitoring zeigt: Österreich steht am Beginn einer Coronawelle.

Heute Life
"Alle Zahlen steigen" – die Coronawelle hat begonnen
Monika Redlbeger-Fritz, Virologin an der MedUni Wien, analysiert laufend die Virus-Lage in Österreich.
iStock/apa picturedesk "Heute"-Montage

"Wir befinden uns am Beginn einer Coronawelle", stellt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien ganz klar gegenüber "Heute" fest. Das sei vor allem daran erkennbar, dass "alle Zahlen steigen". Damit sei eingetreten, was Experten seit Wochen erwartet hatten.

So zeigt sich bei den Krankmeldungen der Österreichischen Gesundheitskasse seit Wochen ein exponentielles Wachstum. Waren es vor zwei Wochen noch 8.505 Corona-Kranke (KW 38), meldeten sich vergangene Woche (KW 39) bereits 12.588 aufgrund einer Covid-19-Infektion arbeitsunfähig. In den Krankenhäusern ist die Zahl der stationären Aufnahmen aufgrund von Covid-19 auf über 200 gestiegen – mit fünf Patienten auf Intensivstationen. Und die Kurve der Viruslast im Abwasser zeigt in allen Bundesländern Österreichs steil nach oben.

Enormer Anstieg

Dass die epidemische Zirkulation von SARS-CoV-2 begonnen hat, zeigen auch die Sentinel-Proben (Stichproben, die von Ärzten eingeschickt werden). Demnach lag die Positivrate vergangene Woche bereits bei 36 Prozent, während es gleichzeitig um 70 Prozent mehr Einsendungen gab, schreibt MedUni-Wien-Virologin Judith Aberle auf "X".

Klar dominierende Variante

Vorangetrieben wird das Infektionsgeschehen von der derzeit mit über 50 Prozent dominierenden Variante KP.3, sagt Redlberger-Fritz. Ein Omikron-Abkömmling aus der FLiRT-Gruppe, mit zwei speziellen Mutationen im Spike-Protein. Bisherige Daten zeigen, dass sie infektiöser ist als ihre Vorgänger – also schneller ansteckend.

Um sich davor zu schützen und eine Weiterverbreitung zu vermeiden, empfiehlt Redlberger-Fritz ganz klar: "Maske tragen, sich impfen lassen. KP.3 wird durch die aktuelle Impfung sehr gut abgedeckt."

Zusätzlich würden derzeit noch weitere Varianten zirkulieren. "Viele verschiedene, die sich allerdings alle sehr ähnlich und sehr nahe mit KP.3 verwandt sind. Kaum sind sie aufgetaucht, verschwinden viele von ihnen auch schon wieder."

Auf den Punkt gebracht

  • Österreich steht am Beginn einer neuen Coronawelle, wie steigende Krankmeldungen, volle Intensivstationen und erhöhte Viruslast im Abwasser zeigen
  • Die dominierende Variante KP.3, ein Omikron-Abkömmling, verbreitet sich rasch, weshalb Experten dringend zu Maskentragen und Impfungen raten
red
Akt.