"Alko-Leichen" – Mehr Polizeipräsenz am Jonas-Platz

Am Franz-Jonas-Platz in Wien-Floridsdorf eskaliert die Situation zunehmend: Anwohner und Passanten sind zunehmend genervt und frustriert über die regelmäßige Anwesenheit von sogenannten "Alkohol-Leichen". Täglich tummeln sich dort stark alkoholisierte Personen, die nicht nur das Stadtbild stören, sondern immer wieder für unerträgliche Zustände sorgen. Öffentliche Exzesse, wie etwa das Urinieren in den Straßen, sind keine Seltenheit und sorgen für Aufregung bei den Bewohnern. Besonders die älteren Menschen im Grätzl fühlen sich zunehmend unwohl und meiden den Platz. Anrainer sind besorgt, wie "Heute" bereits berichtete.

SPÖ-Bezirksvorsteher Papai äußerte sich ebenfalls gegenüber "Heute" zum Problem am Franz-Jonas-Platz. Er würde gerne eine Alkoholverbotszone einführen, doch das kann nur die Stadt Wien entscheiden – diese ist jedoch dagegen. Nun wurde auch die Landespolizeidirektion Wien zur Situation vor Ort befragt.

Polizei Wien: Keine auffällig hohe Zahl an Gewaltverbrechen

Doch wie gefährlich ist die Lage wirklich? Obwohl es auf den ersten Blick chaotisch wirkt, kann die Wiener Polizei keine auffällig hohe Zahl an Gewaltverbrechen oder gefährlichen Übergriffen verzeichnen. Strafbare Handlungen, insbesondere Gewaltdelikte, kommen nur vereinzelt vor. Die wenigen Konflikte, die entstehen, spielen sich fast ausschließlich innerhalb der Gruppe der marginalisierten Personen ab, die sich dort aufhalten. Für die meisten Passanten bleibt es ruhig – Anpöbelungen oder direkte Angriffe auf unbeteiligte Vorbeigehende seien die Ausnahme. Innerhalb der Gruppe kommt es häufig zu Auseinandersetzungen, die jedoch meist verbal bleiben und nicht eskalieren. Oft sind die Personen untereinander allerdings in einem friedlichen Austausch.

Verstärkte Präsenz vor Ort

Dennoch sorgt das ständige Auftreten dieser Szene für Unmut. Die Wiener Polizei ist deshalb - nach eigener Angabe - regelmäßig vor Ort und versucht, durch verstärkte Präsenz und gezielte Einsätze die Lage zu beruhigen. Sobald Vorfälle wie öffentliches Urinieren festgestellt werden, greifen die Beamten konsequent ein. Umfangreiche Maßnahmen werden in Zusammenarbeit mit der Bezirksvorstehung und sozialen Einrichtungen ergriffen. Anstelle von Verboten setzt der Bezirk auf soziale Interventionen und eine enge Kooperation mit Hilfsorganisationen. Diese Maßnahmen werden ständig evaluiert und angepasst, um die Situation nachhaltig zu verbessern.

Die Situation bleibt angespannt – wird der Franz-Jonas-Platz wieder ein Ort der Entspannung, oder bleibt er der Schauplatz von öffentlichen Alkoholexzessen?