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Alissia (5) ist seit Corona-Infektion dauerkrank

Die kleine Alissia ist seit ihrer Coronainfektion dauerkrank. Die Diagnose: Long-Covid. "Das hat den Alltag komplett verändert", erzählt ihre Mutter.  

Amra Duric
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Im Rehazentrum Kokon werden Kinder und Jugendliche, die an Long-Covid leiden, vier bis fünf Wochen lang betreut. "Das verläuft alles spielerisch. Die Kinder und Jugendlichen werden auch aufgeklärt, was mit ihnen los ist und wie sie mit Long-Covid umgehen können," so Ärztin Anna Maria Cavini.
Im Rehazentrum Kokon werden Kinder und Jugendliche, die an Long-Covid leiden, vier bis fünf Wochen lang betreut. "Das verläuft alles spielerisch. Die Kinder und Jugendlichen werden auch aufgeklärt, was mit ihnen los ist und wie sie mit Long-Covid umgehen können," so Ärztin Anna Maria Cavini.
kokon

Mitte Februar wurde das Leben von Sanjas Familie völlig auf den Kopf gestellt. Ihre Tochter Alissia (5) infizierte sich mit dem Coronavirus. Fieber, Husten und Atemprobleme quälten das Kleinkind. "Vier Wochen später kamen noch mehr Symptome dazu. Sie hatte Bauchprobleme, Kopfschmerzen, hatte Schwellungen im Gesicht, bekam Zuckungen und war ständig müde", berichtet die Niederösterreicherin im Gespräch mit "Heute". Die 27-Jährige musste ihre Tochter schließlich aus dem Kindergarten nehmen und sogar stationär im Spital behandeln lassen. "Dort hat man uns empfohlen, eine Reha zu besuchen."

Keine Corona-Symptome, aber dennoch Long-Covid

Zwar vermuteten viele Ärzte bei Sanjas Tochter Long-Covid. Die Bestätigung bekam sie aber erst im Reha-Zentrum "kokon" in Bad Erlach. Vier Wochen wird Alissia dort therapiert. "Sie war ein sehr aufgewecktes Kind. Jetzt überfordert sie aber jegliche Anstrengung. Sie bekommt schnell Muskel- und Kopfschmerzen." Laut der 27-Jährigen hat die Krankheit ihrer Tochter den Alltag komplett verändert. "Ich musste deshalb in der Arbeit Stunden reduzieren." 

"Sophie ist zusammengebrochen. Sie wirkte wie weggetreten, war müde und ihr war schlecht. Am Weg ins Spital hat sie zu Krampfen begonnen. Die Ärzte wussten nicht was los war."- Mutter von Sophie (8)

Welche schweren Auswirkungen Long-Covid auf das eigene Kind haben kann, weiß auch Sabine. Ihre achtjährige Tochter Sophie steckte sich im Februar mit Corona an. "Sie hatte keine Symptome und ist nach der Quarantäne wieder in die Schule gegangen", erzählt die Niederösterreicherin im Gespräch mit "Heute". Am 23. März sollte sich dann aber alles ändern. "Sophie ist zusammengebrochen. Sie wirkte wie weggetreten, war müde und ihr war schlecht." Die 39-Jährige fuhr daraufhin mit ihrer Tochter ins Krankenhaus. "Am Weg ins Spital hat sie zu Krampfen begonnen. Die Ärzte wussten nicht was los war." 

Der Zustand der Achtjährigen verschlechterte sich so drastisch, dass sie nicht mehr allein gehen konnte. "Sie hatte kein Gefühl in den Fußsohlen. Ihre größten Probleme sind bis heute noch massiver Schwindel und Kopfschmerzen. Durch den Schwindel ist ein sicherer Ganz schwierig." Die Familie suchte mit ihrer Tochter drei verschiedene Spitäler auf, wo sie von mehreren Ärzten untersucht wurde. "Wir haben alles ausprobiert. Ergotherapie, Physiotherapie, Aromatherapie, wirklich alles." Die richtige Diagnose bekam die Achtjährige erst im "kokon". 

Ärztin befürchtet Verschlechterung der Situation

Insgesamt fünf Wochen lang ist Sophie dort auf Reha. "Sie wird immer noch schnell müde und ihre körperlichen Grenzen sind schnell erreicht, aber dort lernt sie besser damit umzugehen." Der Alltag hat sich, wie bei Sanja, für Sophie und ihre Familie komplett verändert. "Wir sind sehr limitiert. Autofahrten überfordern sie und auch in der Schule ist sie schnell überfordert. Sie kann sich zwei Stunden am Stück konzentrieren, braucht dann aber eine Pause. Zum Glück haben wir eine ganz liebe Lehrerin, die sie sehr unterstützt."

Anna Maria Cavini, die ärztliche Direktorin des Rehazentrums kokon in Bad Erlach, appelliert an Eltern, sich impfen zu lassen, um so Kinder zu schützen.
Anna Maria Cavini, die ärztliche Direktorin des Rehazentrums kokon in Bad Erlach, appelliert an Eltern, sich impfen zu lassen, um so Kinder zu schützen.
kokon
"Wir bekommen wöchentlich neue Fälle und befürchten, dass es in den kommenden Wochen noch schlimmer wird", Anna Maria Cavini, ärztliche Direktorin 

Die beiden Kinder sind nicht die einzigen, die derzeit im Rehazentrum "kokon" wegen Long-Covid behandelt werden. "Wir bekommen wöchentlich neue Fälle und befürchten, dass es in den kommenden Wochen noch schlimmer wird", erzählt die ärztliche Direktorin Prim. Dr. Anna Maria Cavini. Die häufigsten Long-Covid-Symptome sind laut der Kinder- und Jugendfachärztin Erschöpfung, Schlafstörungen, Muskelschmerzen, Bauch-Kopf-und Gliederschmerzen bei der kleinsten Anstrengung. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, sowie Kreislaufprobleme.

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    Impfung könnte Long-Covid-Symptome verbessern

    Laut Cavini kann Long-Covid Kinder treffen die, wie Sophie, während der Coronaerkrankung keine Symptome aufgezeigt haben. Wichtig ist, laut der Ärztin, so früh wie möglich mit einer Reha zu beginnen. "Das ist oft aber nicht so einfach, weil viele Eltern lange Zeit gar nicht wissen, was mit ihren Kindern los ist." Im Reha-Zentrum werden Kinder und Jugendliche fachärztlich und therapeutisch begleitet. Die Lunge, Kondition und Konzentration sollen dadurch gestärkt werden. "Das verläuft alles spielerisch. Unsere Therapien finden im Turnsaal, in der Kletterhalle, im Schwimmbad, im Snoezelenraum, in der Schulklasse, aber auch outdoor statt. Die Kinder und Jugendlichen werden auch medizinisch aufgeklärt, was mit ihnen los ist und psychologisch und psychotherapeutisch begleitet, um zu lernen, wie sie mit Long-Covid umgehen können."

    Auch für Eltern gibt es in Form von Begleitpersonen-Gruppen Unterstützung und Betreuung. "Wenn es so weitergeht, werden wir eigene Long-Covid-Kindergruppen und Long-Covid-Jugendgruppen haben", so Cavini. Darum appelliert die Ärztin: "Wir Erwachsenen sollten uns impfen lassen, um unsere Kinder zu schützen." Und: "Durch die Kinderimpfung könnten sich auch die Long-Covid-Symptome verbessern."