Der unter anderem wegen angeblichen Extremismus zu 19 Jahren Haft verurteilte Nawalny führt immer wieder Klagen gegen den Strafvollzug wegen Verletzung seiner Rechte.
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Nawalny sei in das Straflager IK-3 in Charp im Norden Russlands im Automonen Kreis der Jamal-Nenzen verlegt worden, teilte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Montag im Nachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. "Er ist in Ordnung", sagte Jarmysch. Von Nawalny hatte seit 20 Tagen jede Spur gefehlt. Sein Team und die Anwälte hatten eine Suchaktion gestartet. Das neue Straflager liegt mehr als 2.000 Kilometer von Moskau entfernt.
"Wir haben Alexej gefunden!", teilte sein Mitarbeiter Iwan Schdanow mit. Er sei im Straflager "Polarwolf", in einer der nördlichsten und am entlegensten Kolonien überhaupt. "Die Bedingungen dort sind brutal", sagte Schdanow. Dort herrsche auch Dauerfrost. Es sei sehr schwer, dorthin zu gelangen; es würden keine Briefe in das Lager zugestellt. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass Moskaus Machtapparat den Gegner von Kremlchef Wladimir Putin vor der Präsidentenwahl am 17. März isolieren wolle. "Sein Aufenthaltsort wurde geheim gehalten", kritisierte Schdanow.
Zu Verhandlungen nicht mehr zugeschaltet
Der unter anderem wegen angeblichen Extremismus zu 19 Jahren Haft verurteilte Nawalny führt immer wieder Klagen gegen den Strafvollzug wegen Verletzung seiner Rechte. Er nutzt die Gerichtsauftritte zur Kritik an Putins autoritärem System. Zuletzt war er zu den Verhandlungen nicht mehr zugeschaltet worden.
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Nach einem Jahr Pause hielt Wladimir Putin am 14. Dezember 2023 wieder seine große Jahrespressekonferenz in Moskau ab. Diesmal...
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...verbunden mit der landesweiten Bürgerfragestunde "Direkter Draht".
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Dabei bekräftigte er erneut seine maximalistischen Kriegsziele in der Ukraine.
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Seine Invasion der Ukraine werde erst enden, wenn das Nachbarland "demilitarisiert" sei und dann einen "neutralen Status" habe – also nicht der NATO beitrete.
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Einmal mehr sprach Putin auch vom Ziel einer "Entnazifizierung" der Ukraine. Er will stattdessen eine russlandtreue Regierung einsetzen.
Alles garniert mit deftigen Prisen Propaganda wie dieses Schaustück hier: "Ich habe keine Frage an Sie, ich habe einen Wunsch! Bitte leben Sie für eine lange Zeit", so ein Sputnik-Reporter während der Fragerunde.
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Russian President Vladimir Putin attends his annual end-of-year press conference and the Direct Line question and answer session, at Gostiny Dvor Exhibition Centre in Moscow, Russia December 14, 2023. Sputnik/Mikhail Klimentyev/Kremlin via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY.
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Nach einem Jahr Pause hielt Wladimir Putin am 14. Dezember 2023 wieder seine große Jahrespressekonferenz in Moskau ab. Diesmal...
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Seit Anfang Dezember war der Aufenthalt des schärfsten Gegners des russischen Präsidenten unbekannt gewesen. Die Sorge um den 47-Jährigen war auch deshalb groß, weil er gesundheitlich angeschlagen ist. Mitarbeiter des Strafvollzugs hatten bei Gerichtsprozessen nur mitgeteilt, dass Nawalny nicht mehr im Straflager IK-6 rund 260 Kilometer östlich von Moskau im Gebiet Wladimir sei.