Szene

Modigliani-Schau kostet Albertina 2,5 Millionen Euro

Ein Jahr später als geplant gibt es ab heute die größte und teuerste Ausstellung über Modigliani in der Albertina zu bestaunen.

Amra Duric
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Die Ausstellung zeigt mehr als 80 Werke von Modigliani. Der italienische Künstler war für seine skandalösen Akte verschrien. 
Die Ausstellung zeigt mehr als 80 Werke von Modigliani. Der italienische Künstler war für seine skandalösen Akte verschrien. 
bpk | The Metropolitan Museum of Art

So eine Ausstellung wie die heute startende "Modigliani: Revolution des Primitivismus" hat es weder in der Albertina noch sonst irgendwo jemals gegeben: Erstmals werden Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen des verkannten Genies gemeinsam gezeigt. Amedeo Modigliani (1884-1920) war zeitlebens für seine damals skandalösen Akte verschrien und für seinen Drogen- und Alkoholkonsum berüchtigt. 

Ausstellung kostet 2,5 Millionen Euro

1920 starb der Künstler praktisch mittellos an Tuberkulose. Nach seinem Ableben schossen die Preise für seine Werke in die Höhe. "Der liegende Akt" erzielte satte 170 Millionen Dollar. Die Albertina würdigt Modigliani anlässlich seines 100. Todestages mit einer spektakulären, ca. 130 Objekte aus drei Kontinenten umfassenden Retrospektive. Die ursprünglich für das Jubiläumsjahr 2020 geplante Schau wurde aufgrund der Pandemie verschoben.

Der Pariser Kunsthistoriker Marc Restellini, der als Herausgeber des Werkverzeichnisses als ausgewiesener Modigliani-Experte gilt, konnte als Kurator für die Albertina-Schau gewonnen werden. Für ihn war es wichtig "zu beweisen, dass Modigliani einer der wichtigsten Avantgarde-Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewesen ist". Mit 2,5 Millionen Euro ist die Ausstellung die bisher teuerste Schau der Albertina

Auf Nachfrage, dass die Albertina gerade in Zeiten der regen Debatte über Raubkunst im Zusammenhang mit dem Kolonialismus am Begriff Primitivismus festhält, erklärte Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder, dass der koloniale Hintergrund und auch der Begriff des "Primitivismus" hier als Stil- und Epochenbezeichnung verstanden. 

In der Schau sind 50 Objekte von Zeitgenossen wie Pablo Picasso, André Derain und Constantin Brâncuşi der Kunst von Modigliani gegenübergestellt. Kurator Restellini wollte vor allem Picassos Werke mit Modiglianis auf eine Stufe stellen. "Sie haben zur selben Zeit am selben Ort am selben Thema gearbeitet."

"Modigliani: Revolution des Primitivismus" ist noch bis 9. Jänner 2022 zu sehen.

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    Kopf, 1911/12 , Kalkstein, Amedeo Modigliani
    Kopf, 1911/12 , Kalkstein, Amedeo Modigliani
    © Minneapolis Institute of Art. Gift of Mr. and Mrs. John Cowles / Bridgeman Images