Mehr als 30.000 Fälle

"Alarmierend" – 30-facher Anstieg der Masernfälle

In Europa ist laut WHO ein alarmierender Anstieg der Masernfälle zu verzeichnen. Zwischen Januar und Oktober 2023 gab es mehr als 30.000 Fälle.

"Alarmierend" – 30-facher Anstieg der Masernfälle
Auch in Österreich steigen die Masern-Fälle.
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Europa verzeichnet einen alarmierenden Anstieg an Masernfällen. Zwischen Januar und Oktober 2023 gab es mehr als 30.000 Masernfälle, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilt. Verglichen mit 941 gemeldeten Fällen im gesamten Jahr 2022 bedeutet dies einen Anstieg um das 30-fache. Damals starben weltweit 142.000 Menschen infolge einer Maserninfektion.

In Europa hat sich der Anstieg der Fälle in den letzten Monaten sogar beschleunigt. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt, wenn keine Massnahmen ergriffen werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Masern können lebensbedrohlich sein

Bei der Masern-Erkrankung zeigen sich zu Beginn Beschwerden wie hohes Fieber, Husten und Schnupfen sowie Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum und der Augen-Bindehaut. Erst nach einigen Tagen bildet sich ein typischer Hautausschlag, der im Gesicht und hinter den Ohren beginnt und sich dann über den ganzen Körper ausbreitet.

Masern sind eine der ansteckendsten Krankheiten des Menschen, das Virus wird beim Einatmen infektiöser Tröpfchen sowie durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase oder Rachen übertragen. Eine erkrankte Person kann statistisch bis zu 18 weitere Personen infizieren.

Die sogenannte Kinderkrankheit kann in manchen Fällen lebensbedrohlich sein durch schwere Verläufe mit Lungen- und Hirnentzündungen. Infizieren sich Männer nach der Pubertät, verursacht das Virus bei 15 bis 30 Prozent eine Hodenentzündung, die in seltenen Fällen sogar zur Unfruchtbarkeit führen kann.

Fünf Todesfälle 

"Wir haben in Europa nicht nur einen 30-fachen Anstieg der Masernfälle zu verzeichnen, sondern auch fast 21.000 Spitalaufenthalte und fünf masernbedingte Todesfälle. Das ist besorgniserregend", erklärte Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa.

Das alarmierende Wiederauftreten von Masernfällen unterstreicht laut WHO, wie wichtig es ist, niedrige Impfraten zu erkennen und Massnahmen zu ergreifen, um eine hohe Durchimpfung zu erreichen.

Die Masernimpfung ist die einzige Möglichkeit, Kinder vor dieser potenziell gefährlichen Krankheit zu schützen.

Impfung einzige Möglichkeit zum Schutz

"Die Masernimpfung ist die einzige Möglichkeit, Kinder vor dieser potenziell gefährlichen Krankheit zu schützen", sagt Kluge.

Die zwei Impfungen gegen Masern werden laut Impfplan für das Alter zwischen neun und zwölf Monaten empfohlen. Hat man bisher noch keine Impfung erhalten und die Masern-Erkrankung noch nicht durchgemacht, wird eine Masernimpfung auch im Erwachsenenalter empfohlen. Nachdem man zwei Impfungen erhalten hat, ist man lebenslang geschützt.

20 Minuten, red
Akt.
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