Kreuzbandriss

Alaba hat mit Knie-OP eine Real-Tradition gebrochen

David Alaba hat seine Kreuzband-Operation gut überstanden. Mit dem Eingriff brach der rot-weiß-rote Team-Star aber eine Real-Tradition. 

Sport Heute
Alaba hat mit Knie-OP eine Real-Tradition gebrochen
David Alaba hat sich in Innsbruck operieren lassen.
Imago Images

Österreichs Fußball-Star verletzte sich bei Reals 4:1-Erfolg am Sonntag gegen Villarreal schwer am Knie. Alaba blieb im Rasen hängen, verdrehte sich das linke Knie. Das vordere Kreuzband riss dabei, Untersuchungen bestätigten kurz darauf die schlimmsten Befürchtungen. Eine Operation blieb dem heimischen Fußball-Star nicht erspart. 

Der Eingriff fand bereits am Dienstagnachmittag in Hochrum statt, bei Dr. Christian Fink, einem Experten, wenn es um Kreuzband-Verletzungen geht. Der Tiroler Chirurg hatte bereits Fußball-Größen wie Manuel Neuer, Leroy Sane oder Giorgio Chiellini, neben einer Vielzahl an Ski-Stars, auf dem OP-Tisch liegen. 

Die schwere Verletzung von David Alaba

OP bei Dr. Fink

Schon in seiner Dissertation mit dem Titel "Langzeitresultate nach Ruptur des vorderen Kreuzbandes: operative versus konservative Therapie" sowie in seiner Habilitationsschrift "Pathologie des vorderen Kreuzbandes und der Menisken des Kniegelenks: klinische und experimentelle Untersuchungen" befasste sich Fink mit seinem Spezialgebiet. Rund 350 Knie-Operationen pro Jahr bestreitet der Knie-Spezialist, der Spitzensportler-Anteil davon liege bereits bei 20 Prozent, verriet Fink dem "Standard". "Der Eingriff ist erfolgreich verlaufen. David wird in den nächsten Tagen mit der Reha beginnen",  verkündete Alabas Klub Real am Dienstagabend. 

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    Schlosshotel Berlin – das EM-Quartier des ÖFB
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    zVg

    Real-Tradition gebrochen

    Dass der Eingriff nicht einmal 48 Stunden nach der Operation tatsächlich in Hochrum stattfindet, ist auch Alabas Ex-Klub Bayern München zu verdanken, wie Ehrenpräsident Uli Hoeneß noch am Montag bei "Servus TV" verriet. Der Eingriff werde bei einem Arzt stattfinden, "zu dem wir Vertrauen haben", erzählte der 71-Jährige. 

    Ein Vorgehen, mit dem die "Königlichen" scheinbar nicht restlos zufrieden waren. Denn Alaba hat eine Real-Tradition gebrochen. Egal ob Thibaut Courtois, Eder Militao oder Marco Asensio im Jahr 2019 – sie alle erlitten einen Kreuzbandriss und sie alle ließen sich daraufhin bei Dr. Manuel Leyes in Madrid operieren. Hier ging Österreichs Teamspieler einen anderen Weg. Wohl auch deshalb betonten die "Königlichen" in ihrer ersten Stellungnahme, dass der Eingriff "unter medizinischer Aufsicht von Real Madrid" stattgefunden habe. 

    Nun beginnt für den 31-Jährigen der lange Weg zurück auf den Fußballplatz. Sechs Monate wird die Reha-Phase mindestens in Anspruch nehmen. Ob Alaba bis zur Fußball-EM, die Mitte Juni beginnt, wieder fit wird, ist offen. Spanische Medien gehen hingegen davon aus, dass es für den Real-Innenverteidiger nicht reichen werde. Die "As" berichtet davon, dass der EM-Traum bereits geplatzt sei, die "Marca" schreibt von einer neunmonatigen Pause – gleichbedeutend mit dem Verpassen des Turniers in Deutschland. Dazu passt auch, dass Belgiens Teamtormann Courtois bereits klarstellte, dass er ebenso definitiv nicht die Europameisterschaft spielen werde. Der Real-Keeper riss sich im August das Kreuzband.  

    red
    Akt.