Wien
Aktivisten sperren Zugang zu Rheinmetall MAN
Aktivisten haben am Montagmorgen die Zufahrt zu Rheinmetall MAN in Wien-Liesing blockiert. Sie fordern "ein Ende von Aufrüstung und Waffenexporten".
Aktivist:innen blockieren seit den frühen Morgenstunden am Montag das Werk für Armeelastwagen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) in Wien-Liesing. Dazu wurde das Werkstor abgesperrt, dort posierten die Aktivisten mit einem Banner. Die Kritik richtet sich gegen Rheinmetall – seit Jahrzehnten stelle MAN in Liesing vor allem zivile Busse her, durch das Joint Venture mit Rheinmetall brächte man aber "seine 'Expertise' in der Herstellung von Kriegsgeräten neu ein", heißt es.
Die Aktivisten protestieren dagegen, dass Truppentransporter und Militär-LKW hergestellt würden, die "zum Transport von Panzern und anderem Militärgerät" dienen würden. Eines der Zielländer sei dabei die Türkei. "In Wien-Liesing dürfen keine Fahrzeuge mehr produziert werden, deren Einsatz Menschen das Leben kostet, verbrecherische Regimes, wie jenes von Recep Tayyip Erdoğan unterstützen, die ökologischen Existenzgrundlagen der betroffenen Bevölkerung zerstören und die Klimakrise weiter befeuern", so Klara, eine Sprecherin der Kurdistan-Solidaritätskampagne Rise Up 4 Rojava.
Protest gegen Bosse, nicht Belegschaft
Die Aktion richte sich explizit nicht gegen die rund 1.200 Beschäftigten des Unternehmens, betont man und weist darauf auch auf Flugblättern hin. Auf Twitter verlautbart Rise Up 4 Rojava: "Unsere Aktion richtet sich gegen die Bosse von RMMV die auf dem Rücken der Belegschaft Profite mit Krieg machen. Wir stehen an der Seite der Arbeiter:innen, der sozialökologische Umbau muss auch mit höheren Löhnen und Arbeitszeitverkürzung einhergehen."
Die Forderungen der Aktivisten: Die Produktion von Unternehmen wie RMMV solle sich "nach dem gesellschaftlichen Bedarf und nach Kriterien wie Nachhaltigkeit richten". Die Aktivisten haben auch das Vordach des Bürogebäudes besetzt. "Wir brauchen dringend eine Verkehrswende und eine generelle Wende in der Klimapolitik. Hier gebe es genug Bedarf für zivile Produktion, für Busse beispielsweise, und in diesem Bereich gibt es in Wien-Liesing ja ausreichend Know-How", so Aktivistin Hanna.