Heute For Future-Award 2024

Aktivierung des Leerstands im südlichen Weinviertel

Mit dem Positionspapier "Leerstand und Baulandmobilisierung" kämpft das Südliche Weinviertel u.a. für einen achtsamen Umgang mit der Ressource Boden.

Irma Basagic
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Aktivierung des Leerstands im südlichen Weinviertel
Erdreichpreis-Verleihung durch das BM für Klimaschutz
Foto: zVg

NAME DES PROJEKTS: Leerstandsmanagement und Baulandmobilisierung
PROJEKTTRÄGER: Regionalentwicklungsverein Südliches Weinviertel
KATEGORIE: Gemeinden/Städte/Institutionen
THEMENBEREICH: Raumordnung
TEILNEHMERZAHL: 50
GEBURTSJAHR DES PROJEKTS: 2022
WIRKUNGSFELD: Die Region
INSTITUTIONALISIERT ALS: Verein
REGION: Bundesland Niederösterreich

Heute For Future-Award im Gespräch mit Alexander Wimmer

Worum geht es beim Projekt "Leerstandsmanagement und Baulandmobilisierung"?

Die Kleinregion Südliches Weinviertel hat sich in den letzten Jahren immer wieder intensiv mit dem Thema Zentrumsentwicklung und Ortskernbelegung und Belebung der Orte im Allgemeinen beschäftigt. Dazu gehört auch das Thema Leerstand von Häusern beziehungsweise unbebaute Grundstücke.

Mit verschiedenen Maßnahmen, Überlegungen und Aktionen wurde versucht, das Thema von allen Winkeln zu beleuchten. Verschiedene Prozesse, haben regional, aber auch in den Orten stattgefunden. So kann man beispielsweise das kleinregionale Rahmenkonzept mit der Region der kurzen Wege hervorheben oder auch zahlreiche Nahversorger beziehungsweise ein etabliertes Denken, dass die Zentren gestärkt werden und nicht die Ortsränder.

Hier beziehen 13 Gemeinden gemeinsam Position. Den EntscheidungsträgerInnen der Region ist das Thema Aktivierung von leerstehenden Wohngebäuden und ungenutzten Baulandflächen wichtig, weil damit erreicht werden kann, dass die so wichtige Ressource Boden geschont wird, bestehende Infrastrukturen besser ausgenutzt werden, der Wegzug der Jugend verhindert wird und die Lebensqualität in der Kleinregion Südliches Weinviertel erhalten und weiter ausgebaut wird. Und hierfür wollen die VertreterInnen aus Politik und Verwaltung der 13 Gemeinden ihre Anstrengungen zukünftig bündeln.

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    Leerstand-Positionspapier-Meeting im März 2023
    Leerstand-Positionspapier-Meeting im März 2023
    Foto: zVg

    Einen ganzen Tag lang wurden Grundlagen und Fakten zum Thema Leerstand und ungenutztes Bauland analysiert und Maßnahmen entwickelt und ein Positionspapier erstellt. Unter anderem wurde ein Blick auf die Entwicklung dieser Reserven, die Entwicklung und die Prognose der Bevölkerung und der Baulandpreise und die Veränderung der Grundversorgung geworfen.

    Das fertige Papier dient einerseits als Handlungsgrundlage für die Gemeinden, als Information für die Bevölkerung und vor allem geht es an politische EntscheidungsträgerInnen in Land und Bund. So wurde das Papier Ende September im Klimaschutzministerium und Mitte Oktober im Landwirtschaftsministerium präsentiert und übergeben.

    Zentrale Forderungen an Bund und Land sind neben der Unterstützung der genannten Lösungsansätze auch die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für die Einhebung, eine Infrastruktur- oder Mobilisierungsabgabe für unbebautes Wohnland mit Anpassungsmöglichkeiten an die jeweilige Situation in den Ortschaften, sowie für die Einhebung einer Erhaltungsabgabe für Leerstand durch die Gemeinden – wo es nötig ist.

    Auch das Bereitstellen von Fördermittel für die Leerstandsaktivierung und den Abbruch von Ruinen, gebunden an einen in das Ortsbild passenden Neubau, wird vorgeschlagen.

    Was zeichnet Ihr Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

    Es wurde im Rahmen einen langen Prozesses der Region eingebettet und ist sehr detailliert. Es wurde Befragungen gemacht, Gemeindegespräche geführt und Bürger beteiligt. Weiters wurde es der Politik in den Ministerien und am Land präsentiert.

    Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

    Die Politik muss an gewissen Schrauben drehen. Aber auch viel Bewusstseinsbildung ist in der Region notwendig.

    Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte?

    Ja, aber nur in unserer Region.

    Mehr Informationen:

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    Akt.