156.100 Beschäftigte haben im vergangenen Jahr wegen Problemen am Arbeitsplatz die Hilfe der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) gesucht. "Wir haben 90,1 Mio. Euro (an Nachzahlungen, Anm.) für die Betroffenen erkämpft", teilte Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser am Mittwoch in einer Aussendung mit. Spürbar gewesen sei 2023 vor allem ein Anstieg bei den Insolvenzen. Zudem habe es häufig Probleme mit Abfertigungen gegeben.
Die Insolvenz der kika/Leiner-Gruppe ist der Kammer zufolge einer der größten Einsätze im vergangenen Jahrzehnt gewesen. Auch andere Großpleiten hätten die Fachleute der AKNÖ auf Trab gehalten, schilderte Karl Heigel, Leiter der Abteilung Arbeits- und Sozialrecht. Er erinnerte an Forstinger mit mehr als 500 Beschäftigten und mehrere weitere Unternehmen mit jeweils mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Insgesamt seien 2023 fast 7.900 Männer und Frauen vertreten worden, deren Firmen zahlungsunfähig geworden waren. Gegenüber dem Jahr zuvor habe sich diese Zahl mehr als verdoppelt. Immer wieder habe die AKNÖ zudem bei Abfertigungen intervenieren müssen, schilderte Thomas Kaindl, Leiter des Bereichs Regionale Aufgaben.