Niederösterreich

AK deckt auf – Sparbuch bei Banken ein Auslaufmodell

Gerade bei den großen Banken ist das Sparbuch kaum mehr zu erhalten. Und im ungünstigsten Fall fressen die Gebühren die spärlichen Sparzinsen auf.

Niederösterreich Heute
AK deckt auf – Sparbuch bei Banken ein Auslaufmodell
Die AK untersuchte, wo noch Sparbücher angeboten werden.
Getty Images (Symbolfoto)

Das klassische Sparbuch in Papierform wird im digitalen Zeitalter zwar weniger, aber immer noch nachgefragt. Gerade die ältere Generation schätzt es oft sehr, das Ersparte auf diese Weise sicher zu wissen. Während manche Banken das Sparbuch nach wie vor anbieten, ist das nur längst nicht mehr bei allen der Fall, heißt es seitens der AK Niederösterreich in einer Aussendung.

Die Konsumentenberatung der AK Niederösterreich hat nun erhoben, wo es noch zu bekommen ist und welche Kosten für die Führung anfallen. Das Ergebnis: Gerade bei den großen Banken ist das Sparbuch kaum mehr zu erhalten. Und im ungünstigsten Fall fressen die Gebühren die spärlichen Sparzinsen auf.

Sparbücher auch noch in Papierform

Bank99, Santander, Hypo NÖ – in diesen Banken sind die Zeiten für Sparbücher in Papierform vorbei. Die Volksbank NÖ und die Sparkasse Amstetten lassen alte Sparbücher auslaufen, bieten danach aber kein neues mehr an. Die gute Nachricht für Fans dieser Sparvariante: Viele regionale Sparkassen und Raikas sowie BAWAG und Oberbank bieten nach wie vor Sparbücher in Papierform an.

Achtung bei Gebühren

Vier Raiffeisenbanken (Region Waldviertel, Region St. Pölten, Mostviertel und Kreuzenstein) verlangen Gebühren für die Führung bzw. für die Schließung von Sparbüchern – während andere Raiffeisenbanken keine Gebühren verlangen. Das ist deshalb relevant, weil gerade Gebühren in Zeiten niedriger Zinsen einen erheblichen Unterschied machen können.  
"Oft werden für einen gewissen Zeitraum attraktive Zinssätze angeboten. Danach rasselt man aber oftmals mit den Zinsen gewaltig herunter. Bei so niedrigen Zinsen von beispielsweise 0,01 % müsste das Geld für sehr lange Zeit liegen gelassen werden, um anfallende Gebühren überhaupt wieder hereinholen zu können", sagt Sandra Nowak, Leiterin der AK Niederösterreich-Konsumentenberatung. Das zeigt auch ein Rechenbeispiel deutlich.

AK mit Beispiel

Eine Bank in der Erhebung verlangt 10 Euro Buchgebühr bei Auflösung des Sparbuchs. Würde man bei dieser Bank einen Betrag von 6.000 Euro aufs Sparbuch legen, müsste man das Geld 22 Jahre und 3 Monate liegen lassen, um diese Gebühr durch die Zinsen wieder zu erwirtschaften (Annahme: täglich fälliges, variables Sparbuch, Zinssatz bleibt bei den derzeitigen 0,01 Prozent).

Auf den Punkt gebracht

  • Das klassische Sparbuch in Papierform wird im digitalen Zeitalter zwar weniger, aber immer noch nachgefragt, besonders von der älteren Generation
  • Die AK Niederösterreich warnt davor, dass bei großen Banken das Sparbuch kaum noch zu erhalten ist und im schlimmsten Fall die Gebühren die spärlichen Sparzinsen aufzehren
  • Viele regionale Sparkassen und Raikas sowie BAWAG und Oberbank bieten jedoch nach wie vor Sparbücher in Papierform an, während einige Raiffeisenbanken Gebühren für die Führung oder Schließung von Sparbüchern verlangen
red
Akt.