Japan
Airline muss Extraflug für Sumo-Ringer organisieren
Für Sumo-Ringer, die je 120 Kilogramm wogen, mussten die Japan Airlines einen Extraflug anbieten – sonst wäre der Treibstoff knapp geworden.
Japans größte Fluggesellschaft musste in letzter Minute Änderungen vornehmen, um mit Übergewicht fertig zu werden – und zwar nicht wegen des Gepäcks, sondern wegen einer Gruppe von Passagieren, bei denen es sich um Sumo-Ringer handelt. So stellten die Japan Airlines (JAL) fest, dass zwei ihrer Flugzeuge mit Ringern, die auf dem Weg zu einem Sportfest auf der Insel Amami Oshima im Süden des Landes waren, die Gewichtsgrenzen zu überschreiten drohten.
Zwei Gruppen der insgesamt 27 Athleten sollten am 12. Oktober mit getrennten Flügen abheben – eine vom Flughafen Haneda in Tokio und eine weitere vom Flughafen Itami in Osaka, wobei es sich bei letzterem um einen viel kleineren, hauptsächlich inländischen Flughafen handelt.
Ringer wogen im Durchschnitt je 120 Kilogramm
Die Sumo-Ringer wogen im Durchschnitt je 120 Kilogramm – und damit weit mehr als die 70 Kilogramm eines durchschnittlichen Passagiers. Dies weckte Bedenken hinsichtlich der Treibstoffkapazität der kleineren Flugzeuge. Da es für größere Flugzeuge schwierig wäre, auf dem Regionalflughafen in Amami zu starten und zu landen, beschloss die Fluggesellschaft, 14 der Ringer zu verlegen und sie vom Flughafen Haneda abfliegen zu lassen, der näher an der Metropole Tokio liegt.
Drei Sumo-Ringer, die noch die Highschool besuchen und 140, 130 respektive 110 Kilogramm wiegen, erzählen, sie seien auf dem Rückflug von Fukuoka nach Haneda am 15. Oktober alle nebeneinander gesessen. "Ich glaube, der mittlere Sitz war der schwierigste", sagte einer der Studenten, die alle aus der bergigen Präfektur Gunma stammen. Ein Vertreter der Ringer aus Gunma hatte im Vorfeld noch über mögliche Gewichtsprobleme gescherzt, aber dies sollte sich tatsächlich zu einem Problem entwickeln.
Keine Gewichtsbeschränkungen im Sumo-Sport
Im Sumo-Ringen gibt es keine Gewichtsbeschränkungen oder Klassen, aber der alte japanische Sport wird von schwereren Athleten dominiert. Die aufstrebenden jungen Ringer, von denen einige bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Sport beginnen, trainieren in eigens dafür vorgesehenen Sumo-Ställen, wo sie fast täglich zusammen trainieren, essen und schlafen.
Reisende werden in Japan nicht oft gebeten, sich vor einem Flug auf die Waage zu stellen, aber viele staatliche Fluggesellschaften schreiben dies vor, um Daten zu sammeln. Anfang dieses Jahres hat auch die Korean Air im Rahmen regelmäßiger Sicherheitskontrollen damit begonnen, die Passagiere und ihr Gepäck zu wiegen. Auch Air New Zealand verfuhr mit einigen ihrer Kunden auf internationalen Strecken ähnlich, z. B. auf der Ultralangstrecke zwischen Auckland und New York.