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AfD legt zu – so zweigeteilt ist jetzt Deutschland

Die AfD sicherte sich den zweiten Platz bei den EU-Wahlen. Die Partei gewann in allen fünf ostdeutschen Flächenländern.

Newsdesk Heute
AfD legt zu – so zweigeteilt ist jetzt Deutschland
Die AfD gewann in gleich fünf ostdeutschen Bundesländern.
Reuters ("Heute-Montage)

Das vorläufige amtliche Ergebnis der EU-Wahl in Deutschland ordnet das Kräfteverhältnis der Parteien ganz neu an. Die AfD gewann in allen fünf ostdeutschen Flächenländern, während die Unionspartei in allen Westdeutschen siegte. Grüne und SPD konnten nur in den Stadtstaaten punkten. Erstmals durften 16- und 17-Jährige bei der Europawahl abstimmen.

Gewinner und Verlierer

Die Union ist bundesweit mit Abstand die stärkste Kraft Deutschlands. Die CDU und CSU legten leicht auf 30% zu. Die AfD, die teilweise vom Verfassungsschutz als rechtsextreme Partei eingestuft wird, sicherte sich den zweiten Platz. Um 15,9 Prozent legte sie zu. Einen ordentlichen Rückschlag erlitten die Ampelparteien, insbesondere die Grünen. Die Kanzlerpartei SPD erzielte ihr bislang schlechtestes Ergebnis bei einer EU-Wahl mit 13,9% und auch die Grünen rutschten auf 11,9% ab. Mit 5,2% verlor die FDP leicht. Die neue Wagenknecht-Partei BSW erreichte bundesweit 6,2%, im Osten belegte sie Platz drei. Die Linke halbierte sich auf 2,7%.

Rechtsextremismus schreckt AfD-Wähler nicht ab

Einschätzungen zufolge gilt die AfD im Verfassungsschutzgesetz zweifelsfrei in Teilen als rechtsextrem. Ihre Wähler lassen sich davon allerdings nicht abschrecken. Zwar schätzen über 70% der Wahlberechtigten die AfD als rechtsextrem ein, von ihren Wählern selbst sind allerdings die wenigsten der Meinung. Die meisten Anhänger der Partei sagen, es sei ihnen egal, dass die AfD als rechtsextrem gilt, solange sie die richtigen Themen ansprechen.

Die Jugend wählt Rechts - warum?

Wahlberechtigte im Alter zwischen 16 und 24 Jahren stimmten zu 16 % für die AfD, die somit in diesem Alterssegment auf dem zweiten Platz liegt. Eine Studie von Jugendforschern Simon Schnetzer, Klaus Hurrelmann und Politikwissenschaftler Kilian Hampel besagt, dass seit der Corona-Zeit die wirtschaftlichen und politischen Sorgen dominieren. E

inen Meinungsumschwung gab es auch in der Flüchtlingsthematik. Im Vergleich zu 2019 sind nur noch 26 % der Befragten für die Aufnahme von Flüchtlingen, der Wert hat sich seither fast halbiert. Außerdem ist die AfD auf der Plattform TikTok seit langer Zeit sehr aktiv und Fakt ist: Wer nicht in den sozialen Medien ist, wird nicht wahrgenommen.

Auf den Punkt gebracht

  • Die AfD hat bei den EU-Wahlen in Deutschland den zweiten Platz belegt und in allen fünf ostdeutschen Flächenländern gewonnen
  • Die Union ist bundesweit die stärkste Kraft, während die Grünen und die SPD Verluste hinnehmen mussten
  • Trotz der Einstufung als rechtsextreme Partei durch den Verfassungsschutz lassen sich die AfD-Wähler nicht abschrecken
  • Besonders bei jungen Wählern zwischen 16 und 24 Jahren konnte die AfD punkten, was auf wirtschaftliche und politische Sorgen sowie eine veränderte Einstellung zur Flüchtlingsfrage zurückzuführen ist

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