Die EU-Wahlergebnisse
AfD, Le Pen, Meloni – neuer Rechtsruck in Europa
Trotz großer Erfolge für Europas Rechtsparteien in einigen Ländern konnte die Europäische Volkspartei ihre Mehrheit im EU-Parlament ausbauen.
Nach vorläufigen Ergebnissen legte die EVP auf 189 der 720 Sitze zu, zweitstärkste Fraktion wurden die Sozialdemokraten mit 135 Sitzen. In Frankreich löste der Wahlsieg von Le Pen eine Neuwahlankündigung aus. In Deutschland überholte die AfD die Kanzlerpartei SPD. Ein Überblick!
Deutschland
Debakel für die Grünen, Ohrfeige für die SPD von Kanzler Scholz: Zwar wurde die CDU/CSU erneut stärkste Kraft (30,3 %), die AfD (15,8 %) überholte aber die SPD (14 %), wurde Zweite.
Niederlande
Deutlicher als erwartet besiegte das grün-linke Bündnis von Ex-EU-Kommissar Timmermans (21,6 %) die Partei für die Freiheit von Rechtspopulist Wilders (17,7 %). Die Niederländer wählten bereits am Donnerstag als Erste.
Frankreich
Erdrutschsieg für die Rechten. Marine Le Pens RN (31,5 %) hat nun doppelt so viele Stimmen wie das Bündnis BE (15,2 %) von Präsident Macron. Er kündigte vorgezogene Neuwahlen an
Italien
Giorgia Melonis Fratelli holten laut Prognosen den Wahlsieg (26–30 %) vor den Sozialdemokraten (21,5–25 Prozent)
Spanien
Die Volkspartei legte stark zu (32,4 %) und überholte die regierenden Sozialisten (30,2 %). Die rechtsextreme Vox (10,4 %) wurde Dritte.
Portugal
In Portugal holten linke Parteien erneut rund zwei Drittel der Stimmen, Sozialisten und Sozialdemokraten lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen
Ungarn
Die nationalkonservative Fidesz fiel spürbar auf 43 % zurück, blieb aber klar vor Tisza (31 %) von Peter Magya
Kroatien
Die konservative Regierungspartei HDZ gewann stark dazu und bleibt vor dem linken Wahlbündnis der Sozialdemokraten, das ebenfalls zulegte.
Polen
Die nationalkonservative PiS, zuletzt stimmenstärkste Kraft, verlor stark und fiel hinter das pro-europäische Bündnis von Premier Donald Tusk zurück
Die Wahlmotive der Österreicher bei der EU-Wahl
Tschechien
Die populistische ANO von Ex-Premier Babis legte deutlich zu und wurde Erster vor dem liberal-konservativen Regierungsbündnis ODS.
Griechenland
Die konservative Nea Dimokratia bleibt klar vor der linken Syriza, beide verloren aber leicht. Die Sozialdemokraten legten zu und wurden Dritte.