Besucher sind grantig
"Ärgerlich" – auf diesem Friedhof wird das Wasser knapp
Ein Friedhof einer größeren Stadt hat seit vielen Wochen zu wenig Wasser für die Grabpflege. Manchmal fällt es sogar überhaupt aus.
Mehr als 20 Gräber sollen es sein, die in den vergangenen Tagen auf Wiener Friedhöfen, unter anderem am Zentralfriedhof, von Unbekannten geöffnet wurden. Besonders schlimm: Die Täter wuchteten teils sehr schwere Grabdeckel aus Granit aus ihren Verankerungen.
Außerdem sollen sie sogar hinabgestiegen und an Särgen hantiert haben. Es wird vermutet, dass es sich um sogenannte Grabräuber handelt, denn die betroffenen Ruhestätten waren allesamt von Roma-Familien. Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren.
Zu wenig Wasser am Friedhof
Auch in Oberösterreich hat ein Gottesacker mit einem Problem zu kämpfen, wenn auch von anderer Natur. Seit vielen Wochen leidet der Welser Friedhof an Wasserknappheit. Für Menschen, die das Grab ihrer verstorbenen Angehörigen pflegen möchten, eine große Herausforderung.
"Um eine 12-Liter-Kanne zu füllen, brauche ich drei Minuten", erklärte ein Betroffener (79) den "Oberösterreichischen Nachrichten". Zuhause hingegen sei das in wenigen Sekunden erledigt.
"Es ist ärgerlich", so der Welser, "man zahlt für zehn Jahre im Voraus 1.500 Euro und so ein Problem besteht über Monate, ausgerechnet in der heißesten Zeit." An heißen Tagen benötige er 150 Liter für das Drei-Personen-Grab. "Aber ich kann die Blumen nicht vertrocknen lassen, das war außerdem auch eine Investition."
Problem: Der Wasserdruck bei den Ausgabestellen sei bereits seit Juni des Öfteren zu niedrig. Und auch davor sei die Versorgung einige Male ausgeblieben.
Grundwasserpumpe repariert
"Die Grundwasserpumpe, über die der Friedhof versorgt wurde, haben wir im November nach einem Defekt repariert", erklärt der zuständige Stadtrat Ralph Schäfer (FPÖ). "Danach haben wir uns nach einem Ersatz umgeschaut, im Juni ist die Pumpe aber vollends kaputt geworden."
Und: Vom Energieversorger eww habe die Stadt eine Notwasserversorgung errichten lassen. Denn diese bringe dieselbe Leistung wie die Wasserpumpe. Auch früher habe es bei hohen Temperaturen schon Probleme mit dem Leitungsdruck gegeben, wenn zu viele Menschen gleichzeitig Wasser entnahmen, berichtete Schäfer.
Der Magistrat arbeite jedenfalls derzeit an einer Ausschreibung für eine neue Pumpe. Darüber hinaus müsste der Brunnenschacht renoviert werden. Zwischen 50.000 bis 100.000 Euro dürfte dieses Vorhaben kosten.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Friedhof in einer größeren Stadt leidet seit Wochen unter Wasserknappheit, was die Grabpflege erheblich erschwert
- Gleichzeitig wurden auf Wiener Friedhöfen mehrere Gräber von Unbekannten geöffnet, wobei es sich vermutlich um Grabräuber handelt, die gezielt Ruhestätten von Roma-Familien ins Visier genommen haben