Asien-Cup
Ärger über Lächeln von Herzog-Boss Klinsmann nach Aus
Südkorea mit Trainer Jürgen Klinsmann und "Co" Andi Herzog ist beim Asien-Cup an Jordanien gescheitert (0:2). Der Trainer steht in der Kritik.
Der Traum der Südkoreaner vom ersten Kontinentaltitel seit 1960 ist geplatzt. Die Koreaner verloren im Halbfinale gegen Überraschungsteam Jordanien mit 0:2 und sind damit vorzeitig gescheitert. Yazan Al-Naimat (53.) und Musa Al-Taamari (66.) erzielten die Treffer.
In Südkorea ist die Ernüchterung jedenfalls groß. Die Medien haben bereits den Schuldigen für das Halbfinal-Aus gefunden: Trainer Klinsmann. Dass der 59-jährige Deutsche nach dem Schlusspfiff über den Platz ging, ihm dabei ein Lächeln auskam, sorgt für große Aufregung in Südkorea.
Kritik, weil er lächelte
"Klinsmann lacht über die Null-Torschüsse-Katastrophe. Der Cheftrainer lächelt trotz einer Niederlage mit seltsamer Taktik und unverständlichen Auswechslungen", ging etwa "Hankook Ilbo" mit dem Coach hart ins Gericht. Der Deutsche selbst reagierte bereits in einer Pressekonferenz auf die Lächel-Attacken. "Es geht darum, der anderen Mannschaft zu gratulieren und sie zu respektieren. Dem Gegner zu gratulieren, gehört auch als Verlierer dazu und da habe ich meinem Gegenüber die Hand geschüttelt und gelächelt", meinte der 59-Jährige.
Spielweise angeprangert
Für seine Spielanlage erntete Klinsmann, der Boss von Co-Trainer Herzog, ebenso harte Kritik. "Da der Ball nicht durch das Mittelfeld kam, setzte sich die sinnlose Taktik der langen Bälle fort. Es war ein Spiel, in dem Klinsmanns ,Nicht-Taktik´ voll zur Geltung kam. Auch das Timing seiner Auswechslungen verwunderte. Trotzdem lief Klinsmann nach der vernichtenden Niederlage wieder mit einem Lächeln über den Platz", hieß es bei "Hankook Ilbo" weiter.
"Klinsmanns Kater-Desaster. Sie verloren gegen Jordanien ohne einen einzigen Torschuss. Die Defensive war schlampig, der Offensive fehlte es an organisiertem Passspiel", meinte etwa "Chosun Ilbo". Es sei "das schlechteste Spiel bei einem großen Turnier in den vergangenen Jahren", gewesen.
Kein Rücktritt
Klinsmann übernahm das Amt des südkoreanischen Teamchefs im März 2023, holte Herzog in sein Betreuerteam. Der Deutsche geriet aber auch deshalb schnell in die Kritik, weil er nicht nach Südkorea zog. Sein Vertrag läuft noch bis 2026, einen Rücktritt schloss der 59-Jährige bereits aus. "Ich habe nicht vor, irgendetwas zu tun. Ich habe vor, dieses Turnier zu analysieren und mit dem koreanischen Verband darüber zu sprechen, was gut war und was nicht. Wir hatten das große Ziel, ins Finale zu kommen. Es liegt noch eine Menge vor uns."
Auf den Punkt gebracht
- Trainer Jürgen Klinsmann und sein Co-Trainer Andi Herzog sind in Südkorea wegen ihres frühen Ausscheidens beim Asien-Cup gegen Jordanien (0:2) in die Kritik geraten
- Die südkoreanische Presse kritisiert Klinsmann auch dafür, dass er nach dem Spiel lächelte, was als respektlos gegenüber dem Gegner empfunden wurde
- Die Leistung des südkoreanischen Teams wurde ebenfalls stark bemängelt, insbesondere die defensiven und offensiven Schwächen sowie die fragwürdige Taktik von Klinsmann