Doppelter Preis!

Achtung vor neuer Abzocke in Wien – das musst du wissen

Am Ostermontag war ein Fahrgast mehr als überrascht, als er am Ende der Taxifahrt den doppelten Preis zahlen sollte. Angeblich ein Feiertagszuschlag.

Wien Heute
Achtung vor neuer Abzocke in Wien – das musst du wissen
Der Taxifahrer im schwarzen Mercedes scheint bereits mehrere Fahrgäste betrogen zu haben.
Leserreporter

Der Wiener Andreas K. (Name von der Redaktion geändert) traute seinen Ohren nicht, als ihm ein Taxifahrer am Ostermontag erklärte, dass er das Doppelte zahlen müsse, weil ja Feiertag wäre. Er erstattete Anzeige und reichte Beschwerde bei der Taxiinnung ein.

Taxameter zeigte anderen Preis an

Am Zielort soll der Taxifahrer von dem Fahrgast dann den doppelten Preis verlangt haben, da
Ostermontag ja ein Feiertag sei. "Das Taxameter zeigte ca. 19,60 Euro an, aber der Taxifahrer verlangte 39,20 Euro", so Andreas K. Bei der Nachfrage, warum er denn das Doppelte verlangen würde, soll der Taxifahrer es mit einem angeblichen Feiertagszuschlag begründet haben.

Zuschlag war illegal

"Da ich in Eile war, hinterfragte ich nicht lange und bezahlte mit einer 100 Euro Banknote. Er gab mir 60 Euro zurück". Zuhause angekommen kam dem Wiener die Situation aber immer noch komisch vor und er rief bei der Taxifunkzentrale 40100 an, um sich zu erkundigen. "Ich erhielt die Auskunft, dass lediglich ein Feiertagszuschlag von 4,30 Euro vorgesehen ist, die Verrechnung des doppelten Preises sei nichts rechtens"

Videoüberwachung soll helfen

Die Taxifunkzentrale fragte den Wiener, ob er eine Taxirechnung oder das Kennzeichen des Fahrers hätte, doch daran hatte er in der Eile nicht gedacht. "Am nächsten Tag hatte ich die Idee bei der ÖBB nachzufragen, ob sie Videomaterial von dem Zeitpunkt haben, als ich ins Taxi gestiegen bin". Eine Sprecherin der ÖBB erklärte ihm, dass dies nur mit Aufforderung der Polizei möglich wäre.

Polizei verhörte Taxifahrer

Am Mittwoch, 03.04.2024, machte sich der geschädigte Fahrgast auf dem Weg zur Polizeiinspektion am Hauptbahnhof, um persönlich über den Vorfall zu berichten. Dabei kam er am Taxistand vorbei und sah plötzlich den besagten Taxifahrer. "Ich eilte in die Polizeiinspektion und erzählte rasch einem Polizeibeamten von dem Betrugsvorfall und dass ich den Taxifahrer soeben gesehen hatte". Der Polizeibeamte stellte den Taxifahrer sofort zur Rede. "Er bejahte, dass er mich von der Fahrt am Montag noch kennen würde und auch dass er sich noch an die ungefähre Strecke erinnern würde".

Dass er den doppelten Preis verlangt haben soll, bestritt dieser aber vehement. Nach der Aufnahme der Personalien begleitete der Taxifahrer den Polizisten auf die Polizeiinspektion, wo er seine Aussage ablegte.

"Das ist eine blanke Lüge"

Der Taxifahrer sagte in der Beschuldigtenvernehmung aus, dass die
Fahrt über den Taximeter abgerechnet worden sei. Bei Fahrtende habe dieser 28,70 Euro angezeigt und der Fahrgast habe freiwillig 30 Euro bezahlt. Den doppelten Preis habe er nicht verlangt. "Das ist eine blanke Lüge, ich habe ja gesehen, was auf dem Taxameter stand", so der betrogene Fahrgast.

Beschwerden an die Wirtschaftskammer

Laut Fahrgast soll es bereits zahlreiche dieser Beschwerden gegeben haben. Auf "Heute"-Anfrage rät die Taxiinnung in solchen Fällen, das Beschwerdeformular der Wirtschaftskammer auszufüllen, damit können schnelle Lösungen gefunden werden. "Wenn man das Kennzeichen bzw. den Namen des Fahrers hat, können viele Fälle auch nachverfolgt werden", so eine Sprecherin von Taxi40100.

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