Die "Gympie-Gympie-Pflanze" – wie Dendrocnide moroides auch genannt wird – kommt in der Regel in den australischen und indonesischen Regenwäldern vor und ist dafür bekannt, dass ihr Stich so stark ist, dass er mit einem "Stromschlag und Feuer" verglichen wird. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, kommen noch so starke Schmerzen hinzu, die angeblich sogar "Selbstmordgedanken" auslösen können.
Grund dafür sind die winzigen Brennhaare. Sie enthalten den Stoff Moroidin, ein Gift. Bei Berührung verursacht es bei Menschen nach 20 bis 30 Minuten starken Juckreiz bis heftige brennende Schmerzen, die einige Tage, in extremen Fällen auch mehrere Monate anhalten können.
Die australische Ökologin Marina Hurley, die selbst einmal Erfahrung mit der Berührung der Pflanze machte, benannte es als den "schlimmsten Schmerz, den man sich vorstellen kann – als würde man mit heißer Säure verbrannt und gleichzeitig einen Stromschlag bekommen".
Der erste Fall, in dem die Pflanze Schaden anrichtete, ereignete sich 1866, als das Pferd eines Landvermessers von der quälenden Pflanze gestochen wurde, die das Pferd in den Wahnsinn trieb, bevor es "nur zwei Stunden später" starb. Berichten zufolge hat die Pflanze auch mindestens einmal zum Selbstmord geführt, als sich ein Mann erschoss, nachdem er gegen das Gebüsch gestoßen war.
Wie häufig treffen Menschen und Gympie-Gympies aufeinander? Welche Probleme löst das aus? Was hilft den Betroffenen? Antworten auf diese Fragen haben Forscher des Cairns Hospitals in Cairns City (Australien) erstmals zusammengetragen. Die Studie wurde im Fachjournal "Emergency Medicine Australasia" veröffentlicht. Die Forschenden hatten dafür 48 Fälle ausgewertet, die über einen Zeitraum von drei Jahren in der Notaufnahme des Spitals vorstellig wurden.
Es gibt viele Berichte über die besten Methoden zur Behandlung von Stichen, von der Buschmedizin bis hin zur Anwendung von verdünnter Salzsäure auf den betroffenen Hautpartien, alle mit unterschiedlichem Erfolg. Aber ohne eine angemessene wissenschaftliche oder medizinische Analyse dieser Behandlungen ist es für die Menschen gefährlich, sie ohne klinische Aufsicht selbst auszuprobieren. Das Beste, was jeder tun kann, wenn er gestochen wird, ist einen Arzt aufzusuchen.
Suizidgedanken? Es gibt Hilfe.
Wenn du unter Suizidgedanken, Depressionen oder anderen Ausnahmesituationen leidest, bietet die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 von 0-24 Uhr kostenlos und anonym schnelle Unterstützung.
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