Polizei warnt vor Phishing
Abzocke auf Vinted – So räumen Betrüger Konten leer!
Durch raffinierten Einsatz von KI werden Phishing-Betrüger immer erbarmungsloser. Die Polizei Niederösterreich warnt ausdrücklich vor der Masche.
Das Verkaufen und Kaufen von Second-Hand-Waren auf Plattformen wie Vinted ist beliebter denn je. Kleidung, Schuhe und Accessoires finden so im Handumdrehen einen neuen Besitzer. Doch während Millionen von Nutzern die Plattform für den nachhaltigen Handel nutzen, haben Betrüger eine neue, perfide Masche entwickelt, um ahnungslose Verkäufer auszutricksen und ihnen das Geld von den Konten zu stehlen – wir berichteten bereits über ähnliche Maschen. Die Polizei Niederösterreich schlägt Alarm.
Wie Betrüger auf Vinted vorgehen – die perfide Masche
Der Betrug beginnt harmlos: Ein vermeintlicher Käufer meldet sich bei einem Verkäufer und gibt vor, an einem Artikel interessiert zu sein. Alles scheint normal, der Ton ist freundlich, die Absichten wirken ehrlich. Doch hinter den freundlichen Worten lauert die Falle. Der angebliche Käufer erklärt, dass die Transaktion über die Plattform nicht funktioniert oder dass es technische Probleme gibt – und bietet stattdessen an, über einen externen Link zu zahlen.
Der Trick funktioniert so: Die Täter schicken täuschend echte Links, die im Vinted-Chat erscheinen und den Anschein erwecken, dass es sich um eine legitime Zahlungshandlung handelt. Sobald der Verkäufer auf den Link klickt und seine Bankdaten eingibt, haben die Kriminellen alles, was sie brauchen. Innerhalb kürzester Zeit räumen sie das Konto leer. Oft bleibt es nicht bei kleinen Summen – manche Opfer verlieren mehrere Tausend Euro.
Immer raffiniertere Betrugsmaschen – KI im Einsatz
Die Polizei warnt davor, dass die Betrüger ihre Methoden stetig weiterentwickeln und immer schwerer zu durchschauen sind. "Früher konnte man Phishing-Nachrichten oft an offensichtlichen Rechtschreibfehlern oder schlecht übersetzten Formulierungen erkennen. Heute ist das anders. Dank Künstlicher Intelligenz (KI) sind diese Nachrichten nahezu fehlerfrei und in einem perfekten, professionellen Ton geschrieben", erklärt ein Sprecher der Polizei Niederösterreich.
Phishing-Angriffe sind inzwischen so gut gemacht, dass selbst erfahrene Online-Nutzer Schwierigkeiten haben, den Betrug rechtzeitig zu durchschauen. Sobald die Bankdaten übermittelt sind, haben die Täter Zugriff auf das Konto und können es leerräumen. In vielen Fällen verlieren die Betroffenen ihr gesamtes Geld – und das innerhalb weniger Stunden.
Polizei warnt: Geld oft nicht mehr zurückzubekommen
Ob eine betrügerische Überweisung gestoppt werden kann, hängt davon ab, wie schnell die Bank informiert wird. "Schnelles Handeln ist hier entscheidend", erklärt die Polizei Niederösterreich in einer Pressemitteilung. Doch oft bemerken die Betroffenen den Betrug erst, wenn es zu spät ist. In vielen Fällen bleibt das Geld verloren, da es sofort ins Ausland transferiert wird.
Die Zahl der Betrugsfälle steigt weiter an. Besonders betroffen sind Nutzer, die nur selten auf Plattformen wie Vinted aktiv sind und sich nicht über die gängigen Betrugsmaschen im Klaren sind. Die Polizei appelliert an alle Nutzer, extrem vorsichtig zu sein und keine Bankdaten leichtfertig preiszugeben
Polizei-Empfehlungen:
Nur offizielle Zahlungsmethoden der Plattform verwenden.
Keine Bankdaten über Links im Chat teilen.
Misstrauisch bei ungewöhnlichen Anfragen wie "Probeüberweisungen" sein. Verdächtige Nachrichten sofort der Plattform und der Polizei melden.
Kontoauszüge regelmäßig prüfen auf unbefugte Transaktionen.
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für Bankkonten aktivieren.
Betroffen? Das kannst du tun
Wenn du Opfer eines solchen Phishing-Angriffs geworden bist, gibt es einige Schritte, die du sofort unternehmen solltest:
Kontaktiere deine Bank. Sperre sofort das Konto und kläre, ob es möglich ist, betrügerische Abbuchungen zu stoppen. Melde den Vorfall der Verkaufsplattform. Vinted und andere Plattformen nehmen solche Fälle sehr ernst und können die Täter möglicherweise aufspüren. Erstatte Anzeige bei der Polizei. Auch wenn die Chancen auf eine Wiederherstellung des Geldes gering sind, solltest du den Vorfall melden, um andere Nutzer zu schützen.
BILDSTRECKE: Phishing-Beispiel des BMF
Auf den Punkt gebracht
- Die Polizei Niederösterreich warnt vor einer neuen Phishing-Masche auf der Second-Hand-Plattform Vinted, bei der Betrüger ahnungslose Verkäufer über gefälschte Zahlungslinks dazu bringen, ihre Bankdaten preiszugeben und anschließend ihre Konten leerräumen
- Die Täter nutzen dabei immer raffiniertere Methoden, unterstützt durch Künstliche Intelligenz, wodurch die Betrugsversuche schwerer zu erkennen sind; Betroffene sollten schnell handeln, ihre Bank informieren und den Vorfall melden, um weiteren Schaden zu verhindern