Verhandlungen eskalieren

"Absurd, grotesk" – jetzt Streik-Kampfansage der Chefs!

Auch die siebente Verhandlungsrunde für die metalltechnische Industrie wurde Montagabend abgebrochen. Nun lassen die Arbeitgeber jedoch aufhorchen.

Newsdesk Heute
"Absurd, grotesk" – jetzt Streik-Kampfansage der Chefs!
Gespräche eskalieren: Die Chefverhandler auf Gewerkschaftsseite Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) sowie die Chefverhandler der Gegenseite.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Auch siebente Verhandlungsrunde für die metalltechnische Industrie brachte am Montagabend kein Ergebnis – im Gegenteil! War zuvor immer wieder von Annäherungen die Rede, gibt es nun eine Kampfansage. Und das nicht etwa durch die Mitarbeitervertreter der Gewerkschaften, sondern durch die Arbeitgeber. Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, spricht von einem "absurden Verhalten" der Gewerkschaften, "das versteht niemand mehr".

Seine Kritik: Die Arbeitgeber wären "zu Erhöhungen bereit gewesen, wenn wir im Rahmenrecht eine Verbesserung erzielt hätten. Die Gewerkschaften fordern nun für drei von vier Beschäftigten sogar eine Erhöhung über 11,6 %. Das ist grotesk. Wir bieten weiterhin im Schnitt 8,2 % Lohn- und Gehaltserhöhung". Von Arbeitgeberseite sehe man das als einen "fairen und ausgewogener Vorschlag", der bei einer "aktuellen Inflation von 5,4 %" für viele Beschäftigte "eine deutliche Stärkung der Kaufkraft bringen" würde.

Die Streiks werden wir in keinem Fall bezahlen, das müssen die Gewerkschaften selbst übernehmen und den Streikenden auch aktiv kommunizieren
Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie
will sich von drohenden Streiks nicht beeindrucken lassen

"Mit ihrer kompromisslosen Vorgangsweise haben sich die Gewerkschaftsvertreter in eine Sackgasse manövriert und sind dort steckengeblieben", so Knill. Seine Kampfansage: "Wir lassen uns von weiteren Streiks und Machtdemonstrationen nicht beeindrucken. Unser Angebot steht, wir sind weiterhin verhandlungsbereit und haben weitere Termine vorgeschlagen." Der Forderung der Gewerkschaften, "auch Höchstverdiener in unserer Branche um mehr als 12.000 Euro pro Jahr anzuheben, ist unverständlich und nicht fair".

Seine Kritik fällt scharf aus: Den Gewerkschaften fehle "jeder Bezug zur Realität", während sich die Mitarbeiter einen fairen Abschluss verdienen würden. Und: "Die Streiks werden wir in keinem Fall bezahlen, das müssen die Gewerkschaften selbst übernehmen und den Streikenden auch aktiv kommunizieren." Von den Gewerkschaften heißt es indes, "die eintägigen Streiks werden nun vertieft". Man sei dem Fachverband mit einer adaptierten Forderung auf 10,6 Prozent entgegengekommen und habe eine soziale Staffelung gefordert, aber: "Das Arbeitgeber-Angebot liegt nach wie vor bei einer nachhaltigen Erhöhung von im Schnitt 6 Prozent." 

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