Steiermark

Abschiebung? Klima-Shakira drei Stunden verhört

Die bekannte Klima-Kleberin mit dem prominenten Haarschopf steht im Visier der Fremdenpolizei. Nun musste die Aktivistin zum Verhör aufs Amt.

Clemens Pilz
Aktivistin Windl im Gespräch mit "Heute"
Aktivistin Windl im Gespräch mit "Heute"
Sabine Hertel

Anja Windl war in Österreich zum Gesicht der Klima-Kleber geworden. Nun droht ihr die Ausweisung aus dem Bundesgebiet. Am Donnerstag musste die 25-jährige gebürtige Deutsche zur Fremdenpolizei. "Ich wurde mehr als drei Stunden lang intensiv verhört", berichtet sie nun in "Heute".

Stellt die junge Aktivistin mit ihren Aktionen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar? Zur Klärung dieser Frage musste Windl um 8.30 Uhr am Amt antanzen. "Der Beamte war extrem gut vorbereitet. Er kannte jedes Interview von mir, sogar besser als ich", staunt sie. "Einige Fragen waren mitunter recht unangenehm. Es wurde sogar die Webseite der Letzten Generation geöffnet und über deren Inhalt gesprochen."

1/8
Gehe zur Galerie
    "Klima-Shakira" Anja Windl von der Letzten Generation musste am 6. April 2023 zur Einvernahme ins Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in Leoben. Ihr droht Landesverbot.
    "Klima-Shakira" Anja Windl von der Letzten Generation musste am 6. April 2023 zur Einvernahme ins Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in Leoben. Ihr droht Landesverbot.
    ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

    Ermittlungen wegen Gemeingefährdung

    Am Amt habe sie auch erfahren, dass derzeit Ermittlungen wegen Gemeingefährdung gegen sie laufen würden. Hintergrund sei eine (gescheiterte) Stör-Aktion der Klimaschützer beim Neujahrskonzert"Heute" berichtete. Zum Verhängnis könnte ihr zudem ein Protest am Wiener Verteilerkreis werden, bei dem die Aktivistin Öl auf der Fahrbahn verteilte. 

    Klima-Shakira geht nicht freiwillig

    Geprüft wird, ob Windl der Aufenthalt in Österreich verboten werden kann. Dazu müsste die Behörde nachweisen, dass die 25-Jährige eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellt. Windl kündigte bereits an, das Land nicht freiwillig verlassen zu wollen – im für sie schlimmsten Fall könnte sie daher sogar nach Deutschland abgeschoben werden.

    "Sitze wieder jeden Tag auf der Straße"

    Windl muss nun noch weitere Unterlagen – etwa zu ihrer Versicherung – nachreichen und abwarten. "Ich glaube, das war in erster Linie ein Einschüchterungsversuch, um mich vom Aktivismus wegzubekommen. Aber das wird nichts bringen, denn ich sage: Jetzt erst recht! Nächste Woche werde ich bei unserer Protestwelle in Graz wieder jeden Tag auf der Straße sitzen."

    1/10
    Gehe zur Galerie
      Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" haben am 13. März 2023 mit einer Klebe-Blockade den Verkehr beim Wiener Naschmarkt lahmgelegt.
      Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" haben am 13. März 2023 mit einer Klebe-Blockade den Verkehr beim Wiener Naschmarkt lahmgelegt.
      Leserreporter / Einsatzdoku Wien